Immigrant Letters from Germany to Milwaukee, Wisconsin: Dehmel Starke to Starke Geerdts
These translated latters were on another website which doesn’t exist anymore, so I’m transfering them over to my CyranoWriter site. Some of the links probably won’t work, but I will try to fix them as time permits. This is the last in a series of letters; the end letters describe the passing of Johanna Dausel Dehmel Starke, born in Alt Öls or Altöls, Kreis Bunzlau, Schlesien, Deutschland.
AUß MUETTERLICHE LIEBE: Letters between Johanna Dausel Dehmel Starke and her daughter Bertha Starke Geerdts, ca. 1909, 1910 and 1911
(To go to a death certificate of Johanna, click here)
(To go to “Sterbeurkunde” for Johanna, click here)
(perhaps another piece is here)
another piece from Johanna:
Die Verwanten waren schon etliche Male auf dem Bahnhof gewesen. Nun kam der Zug an. Mein Herz hat nur so geschlagen! Ob ich mein Sohn noch kennte, weil wir nicht in Kiel ankammen! Diese Spannung! Aus dem Wagen daraus da sah ich mein Sohn, und ein kleines Madchen. Ich habe ihm nicht erkannt, aber kam gleich auf mich zu, er hatte mich gleich erkannt.
(She writes that she hasn’t always lived in Kiel.)
Liebe Bertha und lieber Gustav:
Ernst laBt bitten, wenn ihr wieder schreibt, wahrscheinlich daB ihr Briefmarken gebraucht, das er Spezielebriefmarken gebraucht, er will eine Sammlung anlegen.
(This is part of a letter; no date, from Johanne Starke to her daughter Bertha Starke Geerdts, probably written in Kiel around early 1909, after she’d been to Milwaukee: She was in Milwaukee in 1898, 1901, 1904 (although she may have stayed that entire time), and probably was again in 1908 or 1909 or so.)
… The relatives were already at the train station several times. Finally, the train came. My heart had beat so hard! If I would still recognize my son, because we didn’t arrive in Kiel! This anxiety! From the wagon I saw my son, and a little girl. I didn’t recognize him, but he came right up to me, he recognized me right away. (From what she writes, it is clear Kiel is new and foreign to her) Dear Bertha and dear Gustav: Ernst asks, please, when you write again, that you use postage stamps, maybe special postage stamps, because he wants to start a collection.
26 Juli, 1909
(sounds like she just got to Kiel) … gute liebe Tochter und mein Sohn, Ernst. Und was macht die kleine Bertl? Wir haben auch zwei hubsche Madchen: Elise und Gertrude. Die eine gehts aufs fruhjahr schon in die Schule, die sind Gesund und Munter, aber viel Fleisch und Wurst essen sie nicht! Wer es hat, der mag nicht! Die sind auch sehr klug und verstandlich. Liebe Bertha! Seid so gut und schreib nocheinmal. Was werden sie bloB bei Burghardt sagen, und die Bunzlauer? Und meine Bruder, Gottlieb. Gottlieb ist vor vier Jahren gestorben. Der hat bloB ein Sohn ein schnidigen Kerl, er hat Ernst geschrieben, und das Bild geschickt. Er hoffte da, da wie ein Hauptman seine Mutter wohnt, auf der GnadenbergenstraBe. Das Herz wird mir weich werden wenn ich wieder bei unseren lieben Vater’s Grab steh, und zu Langs gehe ich auch mit. Die lassen alle herzlich gruBen. Der eine Bruder liegt schon drei Jahre im Bett, der ist 85. Der andere ist zwei Jahre Junger wie ich (than I am). Er ist auch schon lange Witwe. Er wohnt bei der Tochter. Die sind alle gut ab (well off). Der in Buchwald, der Bauunternehmer (contractor), der hat auch schon viel durchgemacht.
26 July, 1909
(This is part of a letter, from Johanne Starke to her daughter Bertha Starke Geerdts, probably written in Kiel. It sounds like she just arrived in Kiel from Wisconsin, but has settled in a little. The first part is missing) … good, loving daughter, and my son, Ernst. And what is the little Bertl (Bertha) doing? We also have two beautiful girls, Elise and Gertrude. The one goes already in the early part of the year into school, they are healthy and happy, but they don’t eat a lot of meat or sausage. The people who have it, don’t like it! They are also very smart and understanding. Dear Bertha, be so good and write again. What will they say by Burghardt’s, and the people from Bunzlau? And my brother, Gottlieb. Gottlieb died four years ago. He has only one son, a smart lad, he wrote Ernst, and sent his picture. He hoped to become a master, like the one that lives by his mother on the GnadenbergenstraBe. My heart went weak, as I stood by our loving father’s (Johanne’s husband) grave, and to the Lang’s I also went along. They let themselves greet you from their hearts. The one brother lies already three years in his bed, he is 85. The other is two years younger than I am. He is already a widower for a long time. He lives by his daughter. They are all well off. The one in Buchwald, the contractor, has already gone through a lot.
No date:
Liebe Kinder. Ich bin sehr geschpant, ob ihr Brief und Karte erhalten habt. Die Bertha schrieb auch, die hatten schon zweimal geschrieben, und Richard schrieb auch, ob ich den Brief erhalten hatte. Ich habe nichts gehort. Das glaube ich, das ihr Kummer gehabt hat! Ich kann es niederschreiben, diese…Leute… aber in Bunzlau, die haben mich gleich erkannt. Ist dort alles groBartig geworden. Ich bin ganz erstaunt! Und in Neu Schoenfeld, da hat er sich viel verandert. Burchardt war weg, bei Pole, bei Schtamitz, bei Renschen, bei Kobbalde, alle Bruder, alles ist groBartig geworden! Alle haben Pferde und feine Spatzerwagen, und alles fahrt auf Radern, aber solch feine Rade! Dieser Stadt! Die besten GruBe von den paar Bekannten, bei mein Brudern da war eine Freude, das ist nicht zum niederschreiben. Der Arme Bruder, ich sollte gar nicht mehr fort, hat der geweint! Ich muBte es ihm versprechen, daB ich bald wiederkame. Unter allen schreiben kam ein Hell aus Milwaukee, der die Zeitung gemacht hat. Der sagte, das es jetzt wieder besser ist, das ist auch zu wunschen. Er will noch einmal wieder kommen. Der sagte er, ich sollte es mitschreiben. Die bei eeuch wohnen, er ware in Garten gewesen, die waren nicht mehr da, er kann sie nicht finden. Er wollte nochmals sehen, ob er sie finden konnte.
Heute ist Ernst wieder fort beim Kaufen. Der geht vieles nach Hamburg und Berlin. Das Fleisch ist auch teuerer, aber das Pfund ist GroBer. Ich trinke alle Tage Buttermilch von warmen weg. Die schmeckt so gut. Ich werde gerarde bedient, wie eine Grafin. Sonnst mag ich Fruhstuck, Kaffee, butterbrot und Semmel, zwei Buttermilch oder Kaffee, vielerlei Wurst und Schenken. Zum Mittag gibt’s den feinsten Braten. Gestern, als Sonntag, haben wir Kalbsbratten. Der kamm zehn Mark! Aber der hat gut heute noch gereicht. Und Abends wieder alles gute Wurst und Schenken, und das schmeckt alles so gut! Ich darf gar nichts machen, wie Zeitung lesen. Ich soll mich erst ganz erholen, so eine Reise ist auch nicht von ungefahr. Mann wird ganz abgeschpannt. Oh, die Kinder sind so gut, die Ernst, und sein Frau, ich soll immer Essen, es weint ihr ja, das ich nichts viel essen kann. Da wennigstens habe ich meine guten Kinder noch einmal gesehen! Nun kann es werden, wie es will.
Nun ihr Lieben, was machen den die lieben Kinder? Fragen sie auch, ob ich bald wieder komme? Was macht Gladys und die Andere und die kleine? Ich denke so oft an euch alle! Aber ich hab’ so eine gute Tochter, und der Ernst ist auch so Herzensgut. Ach, wie haben die sich gefreut, das ich noch so Gesund bin! Liebe Kinder, ich werde euch das nachste Mal alles ausfullig schreiben. Ich habe noch lange nicht alles angesehen im Haus, da schreibe ich das zweite Mal. Da habe ich auch schon eine Goldene Uhr bekommen! Mit eine groBen Kette. Und heute habe ich auch die ersten Soldaten gesehen. Ach, diese himmlische Musik, und die StraBen! Car(?) geht auch vorbei! Nun, ihr lieben, vielen tausend GruBe von Ernst und Frau, und Kinder, und ihr sollt es nicht ubel nehmen, das sie Euch nicht schreiben. So bald wie moglich bekommt ihr ein Brief, und lassen herzlich Danken fur die Geschenke. Die haben sich alle herzlich gefreut! Mit Tausend GruB’ und KuB, verbliebe ich eure Mutter, Johanne Starke.
(From Johanne Starke to her daughter Bertha Starke Geerdts in Milwaukee, probably written in Kiel around late 1909, after she’d been to Milwaukee.
Loved children: I am anxious to find out if you have received letters and cards. Bertha wrote also, she has written twice already, and Richard wrote also, asking if I had received the letters! I didn’t hear anything. So I believe, that you were worried! I can write it down, these (illegible)… people… but in Bunzlau, they recognized me right away. Everything has gotten developed there! I was completely amazed! And in Neu Schoenfeld, there a lot has changed. Burchart was gone, by Pole, by Schtamitz, by Renschen, by Kobbalde, all the brothers, everything has grown! Everyone has horses and fine coaches, and everything travels on wheels, but such fine wheels! This city! The best greetings from the couple of acquaintances. By my brother there was a joy, that can’t be written down. The poor brother, I shouldn’t leave him at all, he cried so much! I had to promise him, that I would soon come again. And, after all the letters, came the blessing out of Milwaukee, in the newspaper. He said, that it is now better again, what I also hope. He wants to come again. He said, that I should write it to him. The ones that lived by you, they were in the Garden, they weren’t there any more, he couldn’t find them. He wanted to see again, if he could find them. (some kind of plant, perhaps?)
Today Ernst is gone again, buying. He goes frequently to Hamburg and Berlin. The meat is more expensive, but you get more for your money (literally, “the pound is bigger”). All day long I drink buttermilk the warm way. That tastes so good! I am being served right now, like a Countess. Other than that I like breakfast, coffee, buttered bread and rolls, two buttermilks or coffee, many types of sausage and fried chops. For lunch there are the finest roasts. Yesterday, for Sunday, we had calves roast. That came to ten Marks! But it lasted until today. And evenings again all types of good sausage and Schenken (chops), and that tastes all soooo good! I can’t do anything (to help), other than read the newspaper. I should make myself completely better, so that traveling won’t be too difficult. They are all worried about me. Oh, the children are so good, Ernst, and his wife, I should always eat, yes, she whines, that I can’t eat a lot. But at least I have seen my good children once again. Now it can be, as it must.
Now, you dears, what are the dear children doing? Do they also ask, if I will come again soon? What is Gladys doing, and the others, and the little one? I think so often about all of you. But I have a good daughter-in-law, and Ernst is good in his heart. Ach, how they rejoiced, that I was so healthy again! Dear children, I will write you next time and completely tell you all about it. I haven’t by a long shot seen everything in the house, so I’ll write the second time. I have also already received a golden watch, with a great chain! And today I have also seen the first soldiers. Ach, this heavenly music, and the streets! Cars (written in English) also go by. Now, you dears, many thousand greetings from Ernst and wife, and children, and you should not take it badly, that they don’t write you. As soon as possible you’ll receive a letter, and they let themselves thank you many times for the gifts. They all heartily rejoiced! With thousand greetings and kisses, I remain, your mother, Johanne Starke.
Kiel, den 6 December, 1909
Herzlich geliebte Kinder!
Ihr werdet schon lange gehofft habe, an ein Schreiben. Die Karte an Ernst haben wir erhalten. Er hat sich erfreut, und laBt bestens danken! Und meine Karte habe ich auch erhalten, und hab mich sehr gefreut. Ernst: sein Geburtstag war auch sehr schon. Er hat viele Geschenken bekommen, und so viele Blummen! Und von seinen Lieben Frau hat er groBes Bild bekommen, wo die Tochter und die zwei Madchen darauf sind. Ein wunderschones Bild, und noch viel Kleinigkeiten. Das war ein schoner Tag! Das war ein reines Blummenmeer! Neun oder zehn Frauen waren hier; jeder brachte einen Blummentopf! und BlummenstrauB, und von Ernst, Zwanzig Mark, und von der Tochter, ein schoenes Morgenkleid, und eine gestickte Schurze, und den Madchen ein schones Bild, und einen groBen Geburtstagskuchen. Dieser Freude, nun auf die Reise zu konnen!
Ich bin zehn/elf Wochen in der schonen alten Heimatsstadt gewesen. Burghardt ist nicht mehr da, bei Poles auch nicht, bei Stammels auch nicht, die Frauen sind gestorben, der Stammels ist auf der Bahn…war auch wo anders, bei Poles, da war es abgebrannt, unser Haus ist weg, der Brunnen und Scheune steht noch, der Art noch wie neu, der sagte, der jetzt darinnen ist. So was wird jetzt nicht mehr gebaut. Lauter Kuhe wahre es, und in der Haus auch, was da fur schonen Strins (?) gewesen ware! Dir hatte Burghardt alle verkauft, als ich so dar stand, da habe ich so geweint. So eine schoene Gegend, es hatte so viel Obst, mehr Birnen wie Blatter! Und so viel Birnen und Wein; die Garten waren nicht mehr so schon, aber alles solch Gemutliche Leute!
Die Langs, Pauline, und Starks lassen viemals gruBen. Die Pauline hat zwei Jungen, es geht allen gut, und die Frau Starke lieB mich nicht fort. Ich muBte ein paar Tage dort bleiben. Jungs, wenn ich bin in Bunzlau zwei Tage geblieben, bei meine Schwegerin, dann bin ich zu Herman gefahren. Dort blieb ich wieder ein Paar Tage, der lieB mich zum Bruder fahren. Dort bin ich 4 wochen gewesen. Der arme, arme Mensch! Der liegt schon 3 Jahre ins Bett! Es ist Altesschwache. Die kanten mich nicht mehr. Ich sagte, bin ich hier nicht beim Herrn Dousal (Dausel)? aber diese Freude hat er geschrien, und er wollte sich gar nicht zu guttes geben.
Von dort hat mich der andere Bruder geholt, nach Buchwald, da bin ich 3 Tage gewesen, dann hat er mich wieder zum Bruder gefahren, und dann sollte ich denn Sonntag auf Strams(?), zur Chermus (Carnival)? kommen. Da komm wieder einen Wagen von Strundorf, bei Hubner, dann muBte wieder ein Paar Tage bleiben, und das ging immer von einem zum anderem, dann war ich bei Hermann abscheid nehmen. Sie sollten Sonntag auf Chermus fahren, da sollte ich durchaus da blieben, aber ich muBte wieder zum Bruder, der Winter immer fort. Er hat auch so eine schone Villa (NOTE: Dies ist von eine Ober Schönfeld Post Karte, und könnte die genamte Villa sein… oder nicht), und vorn ein groBes Glas Haus, da sind sie denn ganzen Sonntag, aber der arme Herman der ist so krank. Er hat die Suckerkrankheit. Die ist sehr schlimm. Er sieht ganz weiB aus, aber er hat eine sehr gutte Frau.
Bei Hans (Dering?) bin ich auch gewesen. Der laBt vielmals gruBen, der fahrt oft zu Hermann. Der Hermann hat mich wieder nach Bunzlau gefahren, da bin ich bei Ernst, seine mutter gewesen, hat der sich gefreut. Der hat auch so eine schone Villa, wunderschon, die haben gerade die Silberhochzeit gefeiert. Er ist Stadtrad. Er hat so eine groBe Uhr zum geschenk bekommen. Er hatte noch viel von der Hochzeit. Ich konnte nichts essen, ich war so aufgeregt. Ich war beim Heinz, beim Kaufman, beim Harko, beim Sturm, und bei Pole. Bin ich bald 8 tagen gewesen, sie legten mich nicht fort. Er geht in die Fabrik. Er ist immer fort krank. Die arme Frau.
Gib jedem Kind ein KuBe von mir.! Von Gladys habe ich getraumt. Sie hat sich so gefreut, als sie mich sah. Ich habe sie so gedruckt, im Traum. Und von Mutter Stueckle habe ich auch getraumt. Die hatte umgang mit groBartiges Soldaten. Die hatten einen ganz groBartiges Soldaten Anzug an, als Offizier, aber gesprochen haben wir nicht, und den Fleischer leBt sich auch vielmals gruBen, und du sollst dich den ??? gut schmecken lassen. Viele gruBe an Muuter Stuekle, und viele GruBe an Ruths familie, und gratulier zum kleinen Tochter, und an Frau Beuer, die bekommt auch einmal eine Karte. Viele GruBe an M., ganze familie. Ich werde ihr auch einmal schreiben. Viele GruBe auch an eine Frau, und die Tochter frau, und somit mir bitte vielmals schreiben, GruB alles herzlich von mir, GruB alle Bekannte, Hans und seine liebe Frau laBt sich auch herzlich GruBen, und den schonen Ernst, den Fleisher, und seine liebe Frau, Frau Lutz, Herr und Tochter, und die Eltern, und an die Cigarenmacher, die Beste gruBe an familie Gardner, und dir, liebe Kinder.
Wie ist bei euch das Wetter? Hier ist immer noch nicht schon. Die Ernte verspatet sich, auch um 4 Wochen, Alles is auf ein halbes , aber es ist doch alles nicht so verfalscht, soche gute Butter, und aller Tage frische Buttermilch. Ich bin gar noch nicht mit aufs ganze gegangen, aber jetzt gehts bald los. Wir haben solche gutte und Verwandte, sie kommt zu uns, aber nun lassen sie mir keine Ruh! Jetzt gehts Besuchen los! Wir haben viel spaB, Ernst und ich. Wir sprechen viel von der Heimat, ach wie wir schon??? Ich fragte sie gar mal, ach herzlos! Der Kaufer
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Kiel, December 6, 1909
Loved from the heart children!
You’ve already hoped a long time for a letter. We received the card to Ernst. He rejoiced, and says best thanks! And I received also my cards, and was very glad about that. Ernst: his birthday was very wonderful. He got many presents, and so many flowers! And from his loving wife he received a large picture, one where the daughter and the 2 girls are on it. A wonderfully beautiful picture, and also many little gifts. That was a beautiful day! That was a pure sea of flowers! Nine or ten ladies were here; each brought a pot of flowers! And flower bouquets! And from Ernst I got 20 Marks, and from the daughter, a beautiful morning robe, and an embroidered apron, and from the girls a beautiful picture, and a big birthday cake! This joy … if only we could take it with us (as we travel).
I was for ten-eleven weeks to the beautiful old hometown. Berghardt isn’t there anymore, at the Poles also not, also not at the Stammel’s. The women have died, Mr. Stammel’s is (working) on the train … and was also somewhere else. At the Poles, that had burned down; our house is gone, the fountain (well) and barn are still standing, still as though they were new, says the man, who is now in there. Something like that won’t be built nowadays.
Pure cows it was, also in the house, what beautiful Pastures (Strins?) there were! Berghardt sold it all, right while I stood there, and I cried so hard. Such a beautiful area! It had so many fruits, more pears than leaves! And so many pears and winegrapes; the gardens weren’t not as beautiful anymore, but everyone was so “gemutlich” (friendly).
The Langs, Pauline, and Starke’s let themselves greet you many times. Pauline has two boys, it goes all well, and the Frau Starke wouldn’t let me leave. I must stay there a couple of days. Children, when I had stayed in Bunzlau for two days, by my sister-in-law, then I traveled to Herman. There I stayed again for two days, then he let me travel to my brother. There I stayed for four weeks. The poor, poor man! He lays already three years in bed! It is old person’s weakness. He didn’t know me any more. I said, “Am I here not by Mr. Dousal (Dausel)?” But this joy! He cried, and he wouldn’t give me up for anything.
From there the other brother picked me up, to Buchwald, there I was for three days, then he took me back again to my (other) brother, and then I was supposed to come on Sunday on Strams (?), to the Carnival (or a city named “Chermus”). There came again a wagon from Strundorf, from Hubner’s, then I must again stay a couple of days, and that went always from the one to the other, then I was going to leave from Herman’s. They were supposed to travel on Sunday to the Carnival (“Chermus”), so I absolutely must stay there, but I had to go again to my brother, because the winter was coming again. He had also such a beautiful villa (NOTE: This is from a post card from Ober Schoenfeld. It COULD be the villa mentioned by Johanna … or not), and in front, a great glass house, there they stayed the entire Sunday, but the poor Herman, he is so sick. He has the diabetes. That is really bad. He looks completely white, but he has a very good wife.
I was also by Hans (Dering). He lets you be greeting many times, he travels often to Herman. Herman took me again to Bunzlau, there I was with Ernst, by his mother, he had rejoiced. They have also such a beautiful villa, wonderfully beautiful, they had just celebrated the silver anniversary. He is a legislator. He received such a great clock/watch as a gift. He also got a lot from the anniversary. I couldn’t eat anything, I was so excited! I was at Heinz’, at Kaufman’s, by Harko, by Sturm, and by Pole. Soon I was there 8 days, they didn’t let me leave. He goes to the factory. He is continually sick. The poor wife.
Give every child a kiss from me! I dreamed about Gladys. She rejoiced so much, as she saw me. I hugged her so hard, in my dream. And from Mother Stueckle I have also dreamed. She had contact with important soldiers. They had a totally important soldier’s uniform on, as an officer, but we didn’t speak to each other. And the butcher lets himself give many greetings, and you should let the ??? (sausage?) taste good to you. Many greetings on Mother Stueckle, and many greetings on Ruth’s family, and congratulations for their little daughter, and on Frau Beuer, she receives also once a card. Many greetings on M., the entire family. I will write her also once. Many greetings also on a Frau, and the daughter of the Frau (probably meaning Bertha Starke Geerdts and Gladys and Alice), and therewith please write me many times. Greet all heartily from me, greet all acquaintances, and Hans and his loving wife let themselves also greet you, and the beautiful Ernst, the Butcher, and his dear wife, Frau Lutz, Mr. and the daughter, and the parents, and on the cigar-maker, the best greetings on Familie Gardner, and you, dear children.
How is the weather by you? Here is it still not yet nice. The harvest is late, by about four weeks, everything is half (as much as it should be), but everything is nevertheless not so rotten, such good butter, and every day fresh buttermilk. I am not yet completely gone with on everything, but now soon it will start to go. We have such good relatives, they come to us, but now they let me have no quiet! Now will all the visits happen! We have a lot of fun, Ernst and I. We talk a lot about the homeland, ach, how we always … I ask them once again, ach without a heart! The buyer …. (the rest can’t be read)
Kiel 5 Juni, 1910
Herzlich geliebte Kinder. Euren lieben Brief habe ich erhalten, und mich sehr gefreut, wieder etwas zu horen. Was machen meine kleinen, meine Gladys? Die war mir ja so gut! Ich hoffe das alles wieder zum besten geht. Und was macht meine lieber Ellis (Alice)? Ich danke dir auch herzlich fur die schone Karte. Ich freue mich immer etwas von euch zu horen, denn hier gehe ich nicht aus. Es ist mir alles noch zu Fremd. Aber jetzt werde ich mir Kiel ansehen, den groBen Kanal…. Die Verwandten kommen ofters, den die haben keine Zeit wegen dem Geschaft und die vielen Ratsleute. Da hat es immer was. Wenn sie nur Gesund sind … da geht es ja. Liebe Kinder, fur der Mutter werde ich auch bald schreiben. Ich bekomme so viel Briefe von der Heimat, und so viel Karten. Wenn es der liebe Gott will, dann reise ich im September wieder hin. Ich soll noch einmal meiner Bruder besuchen. Dann schreib ich euch von dort, und schreib ihr mir gleich wieder. Der Ernst, der ist sehr gut, und die Tochter will es auch, da muB ich ihnen schon folgen.
Ich habe es ganz gut. Ich bessere bloB die Wasche (the clothing & laundry) aus. Was sollte ich auch machen? Zwei Madchen und eine Frau, da gibt es immer was zu argern. Dort hatte es viel zu essen, aber ich kann ja so wenig essen. Ich bekomme immer Briefe aus Neu Schoenfeld, ich sollte sie bald wieder Besuchen, aber ich sollte mir ja einen besseren Appettit mitbringen. Ich hatte ja gar nichts gegessen. Die haben Aufgetisched, wie auf einer Hochzeit. Lieber Kinder, wie geht es jetzt mit der Arbeit. Hier Striken sie auch. Die ganze welt is eins. Hier ist auch alles so teuer. Es ist unerhort (outrageious); die Armen Arbeiter mussen zu teuer bezahlen. Wenn ich noch einmal zu meinem Bruder komme, dann will ich mir es aber Gemutlich machen. Da gehe ich noch einmal zu unserem gutten Vaters Grabe, und zu allen Schulfreunden. Ich war von Jahr in Strans und Baudendorf. Na,da hat noch herzlich gegruBt, und viele GruBe von Ruth an Frau Breier. Ich schicke wieder bald eine Karte, ich schicke liebe Tochter, schreib mir mit auch ob die Frau Jenrich den Brief erhalten hat. Pauline hab’ ich auch geschrieben, und August laB auch nichts horen. Die habt ein Haus gekauft. Richard habe ich auch geschrieben. Bitte, liebe Kinder, schick mir ein Paar Zeitungen. Die lass ich doch so gerne. Bitte schreib mir bald wieder!
Ich danke fur Antwort, schick mir wieder was!
(From Johanne Starke to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Kiel, 5th of June, 1910
Heartily loved children:
I have received your loving letter, and have rejoiced, to hear something again. What are my little ones doing, my Gladys? She was so good to me! I hope that everything again is going for the best. And what is my dear Alice doing? I thank you also heartily for the beautiful cards. I am always so happy to hear something from you, because here I never go out. It is all too foreign to me. But now I want to go see Kiel, the great Canal … the relatives come often, but they don’t have any time because of the business and the many counselors. So there is always something going on. As long as they are healthy … then it goes okay. Dear children, I’ll also write soon again for the mother (perhaps to Mother Geerdts). I receive so many letters from the homeland, and so many cards. When God wishes, then I’ll travel there in September again. I should see my brother once again. Then I’ll write you from there, and you write me back again. Ernst, he is very good, and the daughter (in-law) also wants it, so I must follow them.
I have it really good. I only have to do the clothing and the laundry. What else should I do? Two girls and a woman, there is always something to have strife about. I receive letters all the time from Neu Schoenfeld, that I should visit again soon, but I should bring a better appetite along with me! I didn’t eat anything at all! They laid out a table, like at a wedding! Dear children, how is it going now with work? Here they are also striking. The entire world is one. Here is it also so expensive. It is outrageous; the poor worker must pay too much. When I come one more time to my brother, then I will make it very comfortable for myself. Then I’ll go once again to our good father’s grave, and to all school friends. I was during the year in Strans and Baudendorf. So, there they greeted still heartily, and many greetings from Ruth to Frau Brier. I’ll send again soon a card, I’ll send, dear daughter, and write me with that also if the Frau Jenrich received the letter. Pauline I have also written, and August lets also nothing be heard from him. They bought a house. Richard I have also written. Please, dear children, send me a couple of newspapers. I read them so gladly. Please write me again soon! I thank for your answers; send me again something!
Alt Oels, 9 August, 1910
Herzlich geliebte Kinder! Liebe Kinder, groB und klein. Zuerst, liebe Bertha, ich habe die Karte von Alice bekommen. Ich habe freudetrannen geweint, weil ich meine liebe Alice und Gladys(?), ja liebe Bertha, ich habe mir die Augen bald ausgekwetshed, dachte Bertram und Gustav waren mit darauf, aber ich kann keinem finden. Ich habe eins mitgenommen in meiner Heimat, die haben sich so gefreut. Der Bruder weinte fur Freude! Ich wollte erst September hin, aber der Schwagerin schrieb mir, ich sollte doch so gut sein, und sollte August kommen. Sie wollte so gerne in die Preiselbeeren gehen. Da sagte die guten Kinder, da sollte ich gleich gehen. Da bin ich den Zweiten August weg gemacht. Aber diese Freude, daB ist nicht zu beschreiben! Der weint alle Tage fur Freude. Es ist auch schon mit unter Alteschweche. Da bin ich den ganzen Tag mit ihm allein. Die arme Frau, die hat was auszustehen! Der bettet alle Tage das ihn der liebe Gott soll ihm aussparen (let die), aber das Essen scheint ihm noch zu gut! Er ist dich und Fett. Er hat sich so erkaltet auf die Beine kann er nicht fort. Ist das ein Leiden!
Ja, da kann mann wieder einmal sehen, was wir Menschen sind. Das Leben ist nicht wert, daB der Mensch lebt. Somit, ihr lieben Kinder, mach’ Euch die paar Tagen recht Gemutlich, und flegt ein ander recht gut, und seid recht gut zusammen. Ihr wuBt nicht, die Scheidungsstunde, die kommt schnell! Wie war es bei unserem Guten Vater. Er wollten erst aufleben, da kamm die Ewige Trennung. Das ist ein harter Schlag, und habe ich schon durchgemacht. Ich bin das Lebens mude. Auf das Alte darf sich kein Mensch was aufheben. Da kommt alle Gebrechen, weil manche Junge Mensch hat schon Krankheit gemerkt, jetzt sehe ich ihres wieder, was das bischen Leben ist. Darum tut recht miteinsammen; ihr wuBt es nicht, wenn die Scheidestunde schlagt! Was denkt mancher Mensch zu sein, und ist gar nichts! Na, lieben Kinder, laB es Euch recht gut gehen. Gesundheit ist der groBte Reichtum.
Was macht die kleine Bertl (Bertha), und meine alle liebste Gladys? Jetzt bekommt Alice meine Karte. Bertram und der kleine Gustav, die Gladys und Bertl bekommen auch eine zum ewigen Andenken. Ich muB ja so viel Briefe schreiben. Ich mochte einen Kreigegtal????? haben. Ich bekomme aus Bunzlau so viel Briefe, und aus Neu Schoenfeld. Mir ist manchmal reine Angst. Liebe Bertha, ich hatte doch der Tischler’s Frau zwei dollar geborgt. Die hatte ich vergessen, es ging zu schnell fort. Wenn sie dir sie gibt, da schick ich euch so viel Karten, und sie bekommt auch eine. Der gute Ernst hat mir ja Geld genug mitgegeben, aber was dafur Geld in der Fremde paBt. So viele Verwandte und Kinder, daB kostet was! Ich will auch Frau Beier, Frau Ruet, und vielen noch eine Karten schicken. Den Alten Herrn Beier laB ich auch GruBen. Wenn Sie dir sie gibt, dann schick es mir nach Alt Oels, da bekommen sie lauter Heimatskarten! Was macht dein guter Mann, Gustav? Ist er auch immer munter? Da sei so gut, und schreibe bald wieder, liebe Bertha. Du wolltest auch Zeitungen schicken. Ich freue mich schon darauf. Die sind viel schoner wie hier bei uns, und so groB!
Liebe Bertha, diesmal, wenn ich zum unseren gutten Vater’s Grab geh’, da soll ich es aufschreiben, wie es auf dem Linsenstein(?) steht, vom Jahr, ware ich umgefallen. Und die Bertha, die Herman ist auch Krank. Ich kann jetzt noch nicht zu ihr gehen, bis die Beerenzeit wird voruber sein. Vor Weihnachten noch mache ich nicht fort. Ich feier den Geburtstag in Alt Oels. Ich werde noch vieles vergossen haben; da schreibe ich das nachste Mal. Da seid noch herzlich gegruBt von Eure Lieben Mutter, J. Starke. Gib jeden ein sussen KuB von mir, und bitte schreib recht bald, und gruBe die Mutter! Ihr werde ihr nochmals schreiben. Noch seid nochmals herzlich GegruBt und bleibt immer recht Gesund. Die Addresse: von F. J. Starke bei Herrn Gottfried Dousal (Dausel), in Alt Öls, Kreis Bunzlau, in Schlesien. (sidenote:) Ich denke vieles an die Sprechmachine.
(From Johanne Starke, as she was on vacation in Schlesien, Alt Öls, near Bunzlau, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Alt Oels, 9 August, 1910
Heartily loved children! Dear children, great and small. First, dear Bertha, I have received the cards from Alice. I have cried tears of joy, because of my dear Alice and Gladys, yes, dear Bertha, I had almost cried my eyes out! I thought that Bertram and Gustav were also on it (a photo, maybe?), but I could not find them. I took one with me to my old homeland, and they rejoiced so much! The brother cried for joy. I didn’t want to go until September, but my sister-in-law wrote me that I should be so good and come in August. She wanted so much to go picking blueberries. Then the good children said, I should go right away. So I left on the second of August. But this joy, it is indescribable! They cried all day long for joy! He is already weak from old age. So I was with him the entire day, alone. The poor wife, she has a lot to go through! He prays every day that the dear God should let him die, but the eating seems to agree with him too well! He is thick and fat. He had caught such a terrible cold, and he can’t go anywhere by walking. That is suffering!
Yes, therein can we once again see, what we are as mankind. Life isn’t worth much, that man even lives. With that, you dear children, make your few days (on Earth) very comfortable, and take care of each other, and be good to each other. You don’t know the hour of separation … it comes quickly! Just like it was by our dear father (probably her husband). He wanted to survive everything, and then came the eternal separation. That was a hard hit to take, and I’ve already gone through it. I am tired of life. Getting old…no one can look forward to that. With it comes all the breaking (literally, “your body falls apart”); although some young people already notice sicknesses, now I see them again, and see how little life is. Therefore, do right by one another; you don’t know, when the hour of separation strikes! What some people think to be, yet they are nothing! Well, dear children, let it go well with you. Good health is the greatest wealth.
What is the little Bertl (Bertha Geerdts Kuhns, the youngest Geerdts child) doing, and my dearly beloved Gladys? Now will Alice receive my cards. Bertram and the little Gustav, Gladys and Bertl will also receive a card, for eternal remembrance. I must write sooo many letters! I would like to have a “Kreigegtal”(??) I get so many letters out of Bunzlau, and also from Neu Schönfeld. Sometimes I get pure anxiety! Dear Bertha, I also lent two dollars to Frau Tischler (or, “the table maker’s wife”). I forgot it, because we had to leave so quickly. When she gives it to you, then I’ll send you all so many cards, and she’ll get one, too. The good man Ernst gave me enough money (for the trip), but you never know how money goes in foreign lands. So many relatives and children, that costs something! I also want to send cards to Frau Beier, Frau Reut, and yet many others. The old Mr. Beier will I also greet. When she gives you (the money), then send it to me in Alt Öls, then you’ll receive only cards from the homeland! What is your good man, Gustav doing? Is he also still in good spirits? Please be so good, and write again soon, dear Bertha. You also wanted to send newspapers. I rejoice over that already. They are much nicer than the ones here by us, and so large!
Dear Bertha, this time, when I go to our good father’s grave, then I should write down, what stands written on the gravestone, from the year, just in case I should pass away. And, dear Bertha, Herman (Johanne’s brother) is also sick. I can now not yet go to them, until the berry-time is gone. And before Christmas I won’t go out. I’ll celebrate my birthday in Alt Oels. I have again forgotten much; I’ll write more the next time. So, be heartfelt greeted from your dear mother, J. Starke. Give each one a sweet kiss from me, and please write real soon, and greet the Mother (Gustav’s mother, Mrs. Heinrich Geerdts). I will write her once again. Again, be once more heartily greeted, and stay always really healthy. The address: from F. J. Starke, by Mr. Gottfried Dousal (Dausel?), in Alt Öls, Kreis Bunzlau, in Schlesien. (sidenote): I think much about the speaking machine (telephone or recorder)
(From Johanne Starke, from Kiel after her vacation in Schlesien, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
20 November, (no year listed–probably 1910)
Herzlich geliebte Kinder!
Eure liebe Brief haben wir am 29 (Oktober) erhalten. Wir hatten schon lange auf Antwort gewartet. Liebe Kinder, aus meine Reise wird wohl noch nichts werden! Das letzte Mal, wie ich Euch schrieb, da hatte ich noch kein bosen FuB, weil das erste Bein geheilt war. In ein paar Wochen bekam ich Rheumatismus und fliegenden Rheumatismus. Liebe Bertha, du weiBt es ja auf den Knochel (ankle)und die groBe Zehe. Die Zehe ist schon ganz schwarz, als wenn sie wollte abbrechen. Der Doktor sagte, es ware Blutstockung. Das sollte sehr langsam gehen. Wer hatte das gedacht? Also, liebe Kinder, wenn es nicht schnell Heilt, dann wird es woll den Herbst nichts mehr werden. Wenn Gott will, da kann ich mit der Heibaume(?) (Mitwife) das wird es doch Heil sein! Da muBte mir noch ein Paar Monate warten. Vielleicht wird alles noch gut. Liebe Sohn, Gustav! Die Papiere, die kannst du ja besorgen, wenn es wirklich einmal schnell geht, dann sind sie da. Liebe Kinder! Mir wollen alle das Beste hoffen, das wir uns noch einmal wieder sehen! Und neben mein Guten Otto kommt, daB ist mein Wunsch. Da wollen wir sehen, wie es noch werden wird.
Liebe Kinder, essen kann ich so weit, aber es woll wieder anders werden. Da seid so gut, und macht alles Reisen! Wenn ich laB die Heibaumer herzlich GruBen! Und ich freue mich schon auf sie! Da soll sie mir so spat kommen, da wird alles nachgeholt. Das Wiedersehen wird woll was auf sich bringen. Und wenn ich bloB noch ein Monat lebe, jetzt bin ich zu schwach! Jetzt weiB ich mir, es von Ernst. Der ist so Glucklich, aber sie haben ihre Augen auf. Das Geschaft geht gut. Die sind zwei Geschaftsleute, wie es keine Zweiten gibt. Das Madchen wachte auf, wenn sie diese bloB alles Gesund bleiben, und die diesen, um der durfen mir keine Kummer geben. Die geht den ganzen Lebensgeist, der ist schnell dahin, weil wer sich ein paar gute Tage machen kann, aufs Alte, der soll es ausfruhren. Niemand bekommt nichts mit. Liebe Kinder, da muBen wir abwarten, wie alles kommen wird.
Liebe Sohn Gustav! Da habe ich vielmals Dank, fur deine Bemuhungen, daB du auch einmal auch recht viel Freude an dein Lieben Kinder verleben magst? Was machen die lieben Kinder, alle? Seid ihr alle munter? Wenn ich jetzt nicht komme, da wird es erst in Fruhjahr, wenn ich bald nicht bloB wieder auftreten konnte. Schon sieht es nicht aus, ganz schwartz fuhlt es aus. Liebe Kinder, da bleib nun recht Gesund, das ist das Beste, was der Mensch hat. Da wollen wir sehen, wie es noch kommen wird. Gott gebe, das alles zum Besten ausfehlt. Da seid noch herzlich gegruBt von euren lieben Mutter. Die besten GruBe von Familie Starke und von den zwei Frauleinen. Ich laB’ auch alle herzlich GruBen! Die Fleischer’s Frau, was macht die neue Witwe, die Meistern? Ich laB’ alle bestens GruBen, und wunschen, daB alles gut geht. Wie ist das Wetter? In Schlesien ist alles bald verbrannt. Richard schrieb, es ware auch alles so trocken. Da habt ihr auch ein schonen Garten? Da lebt alle herzlich wohl, und gibt die Kinder einen suBen KuB von mir. Hier ist alles so teuer; dadruben ist es ein Bischen wie hier, die Kleidung und alles andere. Da schrieb ich euch gleich, wenn es besser wird. Bertha hat noch nicht geschrieben.
(From Johanne Starke, from Kiel, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
20 November, (probably 1910):
Heartily loved children!
Your dear letter we received on the 29th (October) We had waited already a long time for an answer. Dear children, about my trip will nothing not yet happen! Last time, as I wrote you, I didn’t have a bad foot yet, while the first leg accident was healed. In a couple of weeks I got Rheumatism and Rheumatoid Arthritis. Dear Bertha, you know about the ankle and the big toe. The toe is already completely black, as though it will break off. The doctor says it is blood poisoning (stoppage). That should get better very slowly. Who would’ve thought? So, dear children, when it doesn’t heal soon, then (the trip won’t happen) in autumn. When God wishes, then I can travel with a midwife/traveling nurse, and that would be glorious! So we have to wait a couple of months. Maybe everything will go well. Dear son, Gustav! The papers, those you can take care of, when it really goes very quickly, then they’ll be there. Dear children! We want to all hope for the best, that we can see each other once again! And come next to my good Otto, that is my wish (be buried next to him). So we will see, how it will all be.
Dear children, I can still eat somewhat, but it will probably be different again. So be so good, and make everything ready for the trip. And I’ll greet the nurse heartily! And I rejoice already over that! So she will come so late to get me, but everything (luggage, etc) will be picked up later. Seeing you again will bring something with it! And when I can only live one more month; now I am too weak! Now I understand about Ernst. He is so happy, but they are all watching. Business is going well. They have two business apprentices, like there have never been. The girls are watching, when they only can stay healthy, and these, about them I can’t worry. They are completely lively, but that lifestyle is quickly behind, for those who can make a couple of good days of it, then they’re old, and it should catch up to them. No one gets anything to take with them. Dear children, so we must all wait, what will all come to us.
Dear son Gustav! So I must thank you many times, for your efforts, and hope that you also once get to experience much joy from your dear children? What do the dear children all do? Are they all good? When I don’t come now, then it will be first in early year, when I soon can’t even stand up again! It (the foot) doesn’t look good at all, it looks and feels completely black. Dear children, so stay also really healthy, that is the best, what man has. So we will see, how it will go. God gives, that everything comes out the best. So be again heartily greeted from your dear mother. The best greetings from Family Starke and from the two little ladies. I let also everything be greeted heartily! The butcher’s wife, what is the new widow, doing, the master?? I let all be greeted, and wish, that it’s all going well. How is the weather? In Schlesien it’s so dry, everything will soon burn up. Richard wrote, everything is also dry there. So do you also have a beautiful garden? So live all heartily well, and give the children a sweet kiss from me. Here is everything so expensive; over there is it a little like here, the clothes and everything else. So I’ll write you again right away, when it’s going better. Bertha still hasn’t written yet.
(From Johanne Starke, from Kiel, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
25 Dezember, 1910
Liebe Tochter Bertha, und die Bertl:
Ihr werdet woll schon lange auf ein Schreiben gepaBt haben. Ich war doch bis zum November beim Bruder. Es ist immer noch beim Alten. Er kann nicht auB dem Bett. Da bin ich neun Wochen bei ihn gewesen. Auf der Reise hatte ich mich mit der Reisetasche an das Rechte Bein gestoBen, und da wurde es nach und nach so bose, ich muBte ihm immer rauB und rein halten und da war das Bein so schlimm geworden das ich bald nicht mehr gehen konnte! Ich war den ganze Tag allein mit ihm. Die Schwiegerin ging zu erst in die Preiselbeeren (blueberries), und dann Kartoffel, und dann Kartoffel hacken (hoe), und wurde immer schlimmer. Da schrieb ich nach Kiel, wie es war. Heute hatten sie den Brief bekommen und den anderen Tag Abends um zehn waren sie schon in Alt Oels! Da lag ich schon zu Bett. Da dachten wir es kamm ein Gast; da holte sie holte mich ab! Den anderen Tag wollen wir Bunzlauer, nach braunen Topfergeschir (well known stoneware) dark brown, . Dann ging nach Neu Schoenfeld, dann nach Ober Schoenfeld, dann kamen wir erst Spat nach Hause, und Morgens ginge es gleich nach Kiel.
Da ich noch Hause kam, da war es sehr schlimm. Da holten sie gleich den Doktor. Das war ein loch groBer wie der Handteller! Ich habe viel Woche nicht schlafen konnen. Ich kann auch nichts essen! Ich trinke lauter Buttermilch! Der Doktor, zuerst kam er zu Hause, dann muBten wir selber ein verband umlegen. Jetzt muB ich drei mal hin. Da verbindet der Doktor das Bein. Es fangt schon etwas zu heilen an, aber ich habe solche Schmerzen, daB ich mich von der Welt wunsche. Ich denk’ sehr oft an euch, ihr lieben, was der Mensch ist, wenn er nicht Gesund ist! Ich habe es ja so schon; alles was ich Wunsch, daB wird gleich gemacht.
Zum Geburtstag da waren so viele Verwante hier! Ich bekam drei Nachtjacken, zwei schonen Schurtzen, einen Wollene Unterrock, noch eine ganz teuere Schurtze, und so viele Blumen! Blumen stucke, und Blumen. Zum Weihnachten habe ich bloB Geld bekommen, und Kleinigkeiten. Aber es ist so ein groBes Geschaft, es gibt keine Ruhe, aber es ist doch gut, wenn’s Geschaft geht. Gesund sind bis jetzt alle, und ich denken, ihr Lieben, ein gleiches von euch. Liebe Bertha, gib jeden Kind ein suBem KuB von mir, und ich habe mich gefreut, uber die Karte. Alice soll mir bald einmal schreiben, und Bertha auch! Ich werde spater alles schreiben; ich bin zu schwach. Ich werde vieles vergessen. Die herzlichsten GruBe an dich und Gustav, und die lieben Kinder! Viel gesegnetes Neues Jahr! Wie geht es mit der Arbeit? Das Gehrig verstorben ist, und Milke, das ist mir sehr zu Herzen gegangen. Von Yust(?) Henrick habe ich ihre Karte bekommen.
From Johanne Starke, from Kiel, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee
25 December, 1910
Dear Daughter Bertha, and the Bertl (little Bertha):
You will have waited for a long time for a writing. I was until November by my brother. It is still again as it is with the elderly. He can’t get out of bed. So I was with him for nine weeks. On the trip I smacked myself with the suitcase in the right leg, and after a while it got so bad that I always had to hold it up in the air and then the leg got so bad that I couldn’t walk anymore! I was alone the entire day with him (my brother). The sister-in-law went first picking blueberries, then she had to do potatoes, and then hoeing potatoes, and I got worse and worse. So I wrote to Kiel and told them how it was. One day they got the letter, and the next day, in the evenings at 10 they were already in Alt Oels! I was already lying in bed. We thought that visitors were coming, but they were coming to pick me up! The next day we went to Bunzlau to pick up the brown stoneware (Bunzlauer stoneware is well-known, dark brown). Then we went to Neu Schoenfeld, then through Oberschoenfeld, then we came finally late home, and then the next morning we left right away for Kiel.
As I came home, then it was really bad. So they got the doctor right away. There was a hole there bigger than a small dish! I couldn’t sleep for many weeks. I also can’t eat anything. I only drink buttermilk! The doctor came to see me at home, but later on we had to change the bandage ourselves. Now I have to go in to see him three times. So the doctor is going to dress the leg. It’s already beginning to heal somewhat, but I have such pain, that I wish I could leave the world. I think very often on you, my dears; what man is when he’s not healthy! Yet I have it really nice: everything that I wish for is done right away.
For my birthday there were so many relatives here! I received three nightjackets, three beautiful aprons, a wool slip, yet another very expensive apron, and so many flowers! Cut flowers, and flowers. For Christmas I only got money and little things. But it is such a big business here, it doesn’t give any quiet, but yet it’s good, when the business is busy. Healthy are, up ’til now, everyone, and I think, you dears, the same is true of you. Dear Bertha, give every child a sweet kiss from me, and I rejoiced over the cards. Alice should write me soon, and Bertha also! I will write everyone later; I am too weak. I’ll forget a lot. The most heartfelt greetings on you and Gustav, and the dear children. A much blessed new year! How goes it with work? That Gehrig died, and Milke, that pained my heart. From Yust (?) Henrick I have received your cards.
no date, probably early 1911
Liebe Kinder: die waren ganz bose, sie sagte, daB wurde ich doch nicht machen! Aber ich habe keine Ruhe. Der Ernst sagte, von New York solltet Ihr mich abholen. Er wurde mir das Geld mitgeben. Wenn es alles mundlich, wenn es der liebe Gott schenkt, daB ich Euch wieder seh’, und zum meinem Guten Sohn Otto kam und noch ein paar Ruhige Stunde verleben konnte. Das ist mein Herzenswunsch! Ist das eine Wirtschaft! So lange wie ich da bin, hat sich schon zwolf Madchen gehabt! Diese Cheferei, den ganzen Tag! Da konnt ihr Euch denken, wie mir zu Mute ist! Ich kann gar nicht essen! Ernst wird es euch schon zu wissen tun, aber er will keinem Streit will haben, da muB er vieles verbergen. Ich sagte wieder so, da macht dich bereit, und bring mich daruber. Da kamm ich schoen an! Dort brauchen mich niemand dorten?? Oh, die ist doch so bose! Die schreib bald nicht mehr, den durft ihr nicht. Der hat nichts von seine Frau. Da sei so gut und schreib sobald wieder, wie ihr auch denkt.
Die besten GruBe an Berthold und Berthold’s familie, und er soll mir ein paar Zeilen mitschreiben, wie er auch denkt. Ach, ich sehne mich so nach euch. Mich kann nichts Glucklich machen. Nach einige ruhige Tage, viellicht kommt der Berliner her, und holen mich ab. Jugendliche uber das Wasser ist mir nicht so banger, aber in Chicago,…Das lebt herzlich wohl, und durft kommen und holen mich ab! Das Geld wird ihr …. Liebe Kinder, so seid herzlich gegruBt von eure lieben Mutter, und den Kindern, gibt jeden ein KuB von mir. Denkt auch Gladys noch an mich? Und die Anderen? Was macht die? Die eine Frau, du solltest es doch mit schreiben. Ich laB vielmals gruBen, und die Tischler Frau, und der Vater, ist er immer noch dort. Was machen sie bei Hans? Sind sie noch munter? Und die Verwandten? Alle nebst Gardner, die liebe Frau Meister hat mir auch geschreiben, die arme Frau! Ich laB alle herzlich GruBen.
Die Bruder schreiben mir so viel, der Kranke Bruder, der will, durchaus, das ich nocheinmal hinkomme. Der ist zu schwach, aber ist so fett und stark. Die arme Schwagerin, die muB was durchmachen! Der andere, der hat Asthma. Dann ist die Frau auch schon so lange gestorben. Und zwei Hafftungsvolle Sohne, alle Bruder gestorben. Der einer hat eine groBe Landwirtschaft, und der andere so einen groBen Posten. Die Frau bekommt viel Pension. Es sind groBartige Leute! Ja, ich bekomme auch ein GroBen Trauerbrief. Der Herman ist so schnell gestorben. Der hatte den Himmel auf der Welt, und muB doch fort. Viel Geld und so eine schoene Villa, aber was ist der Mensch. Liebe Kinder, da macht euch das Leben so Angenehm, wie moglich, den aufs Alter ist nichts mehr. So seid herzlich gegruBt von euren lieben Mutter und von Familie Starke. Die haben so wennig Zeit. Der Ernst ist viel geschaftlich aus, da liegt alles auf ihr. Da lebt alle nochmal herzlich wohl, und schreib bitte bald wieder. Die drei Monate werden schnell vergehen. Noch viele GruBe an alle Bekannte.
Ich habe an Euch die Zeit gedacht. Habt ihr auch einmal an mich gedacht? Lieber Alice, da sei immer recht gut und Brav, daB du dein Lieben Eltern recht freude machts! So lebe herzlich wohl, und bis ich euch die Karte werde ich schicken, zum ewigen Andenken, und gib Gladys und Bertram ein suBen KuB! So lebt herzlich wohl und denk bald an mich. Noch ein lebe wohl an meine liebe Alice! Ich habe auch immer von dir auf ein Britchen ? gepaBt. Sei so gut und schreibe mir, wenn die Mama schreibt. Da tust du ihr mit rein! Und der Bertram soll auch ein paar Zeilen mitzuschreiben, und die Gladys sollen ihren Geburtstagnamen mit darauf schreiben. Ich freue mich erst von euch zu horen. Wie lange seid ihr bei den GroBmama gewesen?
Was wird woll meine Gladys und Alice und die Herrn Sohne und die Kleine Bertl? Die gehen ja bald alle in die Schule. Schreib, nichts, das ich geschreiben habe! Von heute, nun sag nicht, den einen Brief hat Ernst gelesen. Aufwiedersehen.
Nun komm doch einer und holl mich ab! Der gibt Ernst schon das Reisegeld. Ihr werden nicht so teuer fahren. Mit der Schnelldampfer geht’s toll. Liebe Bertha, ich werde schon umfallen for schrech! Ernst ist so gut, und die Tochter auch, sonnst habe ich keine Freude mehr! Die haben ihren Kummer auch, und so vielen Leuten, und so ein GroBes Geschaft. Aber es ist doch gut, wenn das Geschaft geht!
(From Johanne Starke, probably from Kiel, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)(Possibly missing part of the letter)
(no date, probably early 1911)
Loved children! She (Probably Anni Starke, Ernst’s wife) was totally mad, she said, “That I wouldn’t ever do!” But I have no peace. Ernst says, from New York you should pick me up. He will give me the money. When it’s at all possible, when the loving God gives it, that I see you again, and come to my good son Otto and still survive a few more quiet hours. That is the wish of my heart! Is that a business! As long as I have been here, they have already had 12 maids! This industry, the entire day! So you can think for yourselves, how it makes me tired! I can’t eat at all! Ernst would have told you it already, but it didn’t want to have any conflict, so he has to bury it all inside. So I say again, make yourselves ready, and bring me over there. So I’ll come already! There no one needs to worry about me! Oh, she is so angry. She soon won’t write any more, because she’s not able. He has nothing from his wife. So be so good and write as soon as possible again, what you think about it.
The best greetings on Berthold and Berthold’s family, and he should write a couple of lines with (your next letter), what he thinks about this. Ach, I yearn so much for you! Nothing can make me happy. After a few quiet days, maybe the person from Berlin will come here, and pick me up. Young ones, over the water isn’t too awful, but in Chicago …. So, live really well, and you can come and pick me up. The money will (be given to) you … Dear children, so be heartily greeting from your loving mother, and the children, give every one a kiss from me. Does Gladys still think about me? And the others? What are they doing? The one woman, you should also write with (the next letter). I let many times be greeted, to the Tischler woman, and the father, is he still always there? What are they doing at Hans’? Are they all well? And the relatives? Also, all, including the Gardner family, the dear Frau Meister wrote me also, the poor woman! I let all be greeted from my heart.
The brother writes me so much, the sick brother, he wishes absolutely that I come there one more time. He is too weak, but is so fat and strong! The poor sister-in-law (his wife), she must suffer through something! The other, he has Asthma. And his wife already died a long time ago. And two ambitious sons, all brothers have died. The one has a great farm, and the other such a great post. The wife gets a lot of pension money. They are high and mighty people! Yes, I also received a big letter of sorrow (death announcement). Herman died so quickly. He had heaven in the world, and nevertheless had to leave. A lot of money and such a beautiful villa, but what is man. Dear children, so make yourselves your life so comfortable, as possible, then, once you get old, there is nothing more. So be heartily greeted from your loving mother and from Family Starke. They have such little time. Ernst is gone a lot on business, so everything lies on her. So live all once again heartily well, and write please again, soon. The three months will go by quickly. Again, many greetings on all acquaintances.
I have thought about you the entire time. Have you also thought about me once? Dear Alice, so always be really good and brave, that you give your parents much joy! So live heartily well, and until I can send you the cards, for eternal memory, and give Gladys and Bertram a sweet kiss. So live heartily well, and think soon about me. Again, a “live well” on my dear Alice. I have also always paid attention to you and your britches. So be so good and write me, when your Mama writes. Then just put it with (the letter!) And the Bertram should also write a couple of lines, and the Gladys should write her birthday name along with it. I rejoice again when I hear from all of you. How long were you all by the grandmama? What are my Gladys and Alice and the boys and the little Bertl doing? They are all going soon to school. Don’t write, that I have written. From today, only don’t say anything, because Ernst read one letter. Aufwiedersehen (until we see each other again).
Now, someone should please come and pick me up! Ernst will give them the trip money. You would travel so expensively. With the steamship it goes pretty well. Dearest Bertha, I will already fall over for shock! Ernst is so good, and the daughters also, otherwise I don’t any joy any more! They have their own worries also, and so many people, and such a big business. But, it is good, when the business is going well!
Kiel, 21 Januar, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Nun, ihre lieben, kommt mit der herzlichen Gratulation und Gluckwunschen zu dem zwei Gustavs Geburtstagen! Das ihr immer moget recht Gesund und Glucklich und Zufrieden seid. Die Paar Lebenstage sind schnell dahin! Was macht ihr alle noch? Ist alles noch Gesund und Munter? Was ich doch hoffe. Mit mir, liebe Kinder, wird es jetzt etwas besser. Ich kann etwas schlafen, und das Bein heilt jetzt. Wenn es nur bald ganz geheilt werde! Ich habe so viele Wochen nicht konnen schlafen. Ich weiB nicht, das ich noch lebe durfen schmerzen. Diesen Schmerz kann sich neimand denken! Ich habe es ja so gut, aber wenn der Mensch krank ist, da ist alles nichts zum Verzwiffeln, aber der Mensch muB aushalten. Wie mein Bruder: drei Jahre ins Bett; das ist kein SpaB! Er ist jetzt von allen Leiden erlost. Die arme Frau! Er hat noch vier Wochen gelebt, als ich fort war. Er hatte immer gesagt, “Ja, wenn meine gute Schwester hier ware, das sie mir konnte was, und sie helfen”. Er ist ganz still einschlafen. Zwei Atemszuge, dann hatte er ausgelitten. Er sagte immer: “Liebe Schwester, Sterb’ doch bei mir, wir wollen beisammen liegen.” Er hat so ein schones Erb Begrabnes, das kostet viel Geld. Es war so ein GroBartiges Begrabnes gewesen, wie noch nie.
Die Frau ist jetzt auch so krank. Sie kann nichts machen, und die Schoenfelder Herman’s Bertha, die hat mir auch geschreiben. Sie ist auch immerfort krank. Die kann nichts essen und ist so Reich, dieses herrliche Heim! Die geht zu niemandem. Die ist auch ganz fur sich. Die hat so ein groBen Hund, das ist so ein teueres Tier! Ich war doch acht Tage da. Der liegt mit in der Stube. Ein Madchen hat sie. Eine Kochin, aber sie hat so viel Kummer. Die hat drei Sohne da. Einer argert sie Tot, der ist so ein Braucher. Der sagt zu ihr, weil ich da war, “du bist der Nagel zu Vater’s Sarg, und zum meinem wirdst du es auch.” Das sind Kinder! Heute darf sich niemand auf Kinder freuen, auf der ganzen Welt ist es bose. Ich dachte, es ware hier anders, aber es ist alles einer Welt.
So nun ihr Lieben, habe ich euch genug erzahlt. Meine Kinder, die haben es auch nicht immer so gut. So viel Fremde Leute, und so ein groBes Haus, mit so viel Mieter! Das Geschaft geht groBartig! Der Ernst, der ist groBartig. Die machen sich vergnugend. Die konnen es ja haben! In Prate Konzert und so, und so ein groBartigen Stunden, und mir ist manchmal so banger! Es ist gar keine ruhe Morgens! So fruh geht’s schon wieder, und Abends bis in die Nacht herein. Das ist ein Leben! Die kann sich doch nichts mitnehmen, aber das Geschaft bringt mal so mit sich. Die wissen nicht, ob sie Morgen noch leben. So seid herzlich GegruBt, von Euere Lieben Mutter, Johanna Starke! Verlebt die Geburtstage recht Glucklich! Ich werde Euren Liebe gedenken! Habt ihr die Karten erhalten vor Bernise und Ruth und diene Geburtskarten, wenn ich noch lebe, schicke ich immer eine Karte mit. Ich laB alle, alle bestens GruBen, und bitte bald um Antwort, und Zeitung. Viele GruBe von Familie Starke. Viele GruBe an die Fleischer Frau, und Frau Reute(?) wenn es an alle Bekannte, bitte laB bald etwas horen lassen, und Gustav’s Bild. Hat Gustav auch Arbeit? Hier wird auch allenthalben gestreikt.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Kiel, 21 January, 1911
Heartily beloved children!
Well, you dears, I come with heartfelt congratulations and good luck wishes for the two Gustavs’ birthdays! That you always may be very healthy and happy and contented. The few days of life are quickly behind! What are you all doing? Is everything still healthy and well? Which, I hope! With me, dear children, is it now somewhat better. I can sleep somewhat, and the leg is now healing. If only it would soon be completely healed! I couldn’t sleep for so many weeks. I didn’t know if I could live through such pain. This pain can no one imagine for themselves! I have it pretty good, but when one is sick, then is everything not to doubt, but man has to endure. Like my brother: three years in bed, that is no fun! He is now relieved from all suffering. The poor wife! He lived for four more weeks after I left. He always said: “Yes, when my good sister would be here, that should could do something for me, and help.” He died very quietly in his sleep. Two deep breaths, then he was done suffering. He said always: “Dear sister, die please by me, we want to lie together (be buried next to each other)”. He had such a beautiful grave memorial, that cost a lot of money. It was such a magnificent memorial, like never before.
His wife is now also so sick. She can’t do anything, and the Schoenfelder’s Herman’s Bertha, she also wrote me. She is also continuing to be sick. She can’t eat anything and is so rich, this beautiful home. It goes to no one. She is also completely alone, for herself. She has such a big dog, he is a really expensive animal! I was there for eight days. He laid in the study with us. She has a maid, a cook, but she has so much worry. She has three sons there. One makes her mad to death, he is so a (someone who uses up people). He said to her, while I was there, “You were the nail in father’s coffin, and you’ll be the nail in mine also!” So are children! Today no one can be happy about children, over the entire world it is evil. I thought, it would be different here, but it is all one world.
So now, you loved ones, I have told you enough. My children, (here) they have it also not always so good. So many foreign people, and such a big house, with so many renters! The business goes magnificently! Ernst, he is powerful. They make themselves comfortable. They can have it! In fancy concerts and so, and such an important, great hour, and it’s such a pain to me sometimes! There is completely no quiet in the mornings! So early it starts again, and evenings until well into the night. That is a life! But they can’t take anything with them, but the shop brings that sometimes with it. They don’t know, if they will still be alive tomorrow. So be heartily greeted, from you loving mother, Johanna Starke! Live through the birthdays happily! I will think on you loved ones! Did you receive the cards from Bernise and Ruth and your birthday cards? While I still live, I’ll always send a card with (my letters). I greet all, all, with best greetings, and ask for quick answers, and newspapers. Many greetings from family Starke. Many greetings on the Butcher’s wife, and Frau Reute, and when the greetings go to all the people I know, please let me hear something soon, and send Gustav’s picture. Does Gustav have work also? Here everyone is going on strike.
(no date, probably from Kiel February, 1911 or so)
Herzlich geliebte Kinder!
Ich habe schon langer gewartet, auf ein Schreiben gehofft, aber vergebens. Habt Ihr unserem Brief zu Gustav’s Geburtstag erhalten? Liebe Kinder, ich paB’ auch schon auf eine Zeitung. Liebe Kindern, nun kann ich euch doch schreiben, daB mein Bein wieder geheilt ist, aber etwas schmerzt es noch. Aber ich danke dem lieben Gott, daB es so weit wieder gut ist! Liebe Kinder, ich hatte etwas auszu(unknown, something to decypher). Wie geht es bei Euch mit der Arbeit? Berthold hat geschrieben, daB er seit Neu Jahr nicht im Shop gearbeitet hat. Das ist trauig. Viellicht ist es jetzt besser. Die ganze Welt ist eins; hier Streiken sie auch uberall! Was soll das noch werden? Es …??? Geht das Geschaft so gut. Das spurt Mann keine schlafezeit. Es ist auch alles so teuer. Das Fleisch ist bei Euch viel billiger wie hier.
Was machen die lieben Kinder? Ist Alice (written: Ellis) munter? Meine sind auch Gott sei dank, alle munter. Das ist das GroBte. Da kann der Mensch noch so viel haben, das ist alles nichts. Das habe ich euch geschrieben, daB mein Bruder gestorben ist. Der hat das Beste. So, liebe Kinder, da bitte ich bald um Anwort, und liebe Alice bitte schreib mir auch ein mal. Ich hab mich gefreut, daB du dein Papa ein schonen Kissen gestick hast. Der wird sich schon gefreut haben. Liebe Bertha und Gustav, sein Bild und die Kinder sehe ich so gerne. Liebe Bertha, ich muB dir schreiben, daB wenn ich Karten schick’, die schick ich immer, daB sie es nicht wissen. Du darfst bloB schreiben “ich habe den Brief erhalten; die Kindern haben sich sehr gefreut”. Ich schrieb die Briefe immer, wenn sie nicht da sind. Der Ernst ist gar nicht fur schreiben. Wenn ich schrieb, schicke ich immer Karten mit, daB sie ein Andenken haben.
Ich kann sie nicht vergessen. Wie habt ihr die Geburtstage gefeiert? In meinem Herzen habe ich auch gefeiert. Ich schrieb dir die Addresse immer selber, oder soll ich sie lieber Latinisch schreiben? Alice hat ja auch Deutsch geschrieben, und haben es bekommen! So bitte bald um Anwort. Hat Gustav noch Arbeit? So seit herzlich GegruBt, von Eure lieben Mutter, und gib jeden ein KuB von mir, und laB alle Bekannten vielmals GruBen. Liebe Bertha, hast du den Brief mit den Karten an ???? und Ruth erhalten? Ich laB alle herzlich gruBen, auf baldige Antwort. Die Beste GruBe von Ernst und Frau und Kinder.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee. No date, probably from Kiel in February, 1911 or so)
Dearly loved children:
I have already waited for a long time, hoping for a letter, but it was useless. Did you receive our letter for Gustav’s birthday? Dear children, I also anxiously await a newspaper! Dear children, now I can write you again, that my leg is again healed, but it still pains somewhat. But I thank the loving God, that it is so far better again! Dear children, I had something … (unknown, can’t read). How is it going with you, with work? Berthold wrote, that he hasn’t worked in the shop since new year. That is sad. Maybe it is better now? The entire world is one; here they also strike everywhere! What should become of that? It ….(can’t decipher). The business is going very well. There no one gets any sleep time! Everything is also so expensive. The meat is a lot cheaper by you than it is here. What are the dear children doing? Is Alice (written: Ellis) still well? Mine here are also, God be thanked, all well. That is the most important. So man can have so much, but it is all nothing. I wrote you, that my brother died. He has it the best. So, dear children, there I ask for an answer soon, and dear Alice, please write me also once. I rejoiced, that you stitched/sewed a beautiful pillow for your Papa. He already rejoice over that! Dearest Bertha and Gustav, his and the children’s pictures I see so gladly. Dear Bertha, I must write you, that when I send cards, I send them always, so that they don’t know. You can only write “I received the letter, the children rejoiced a lot.” I write letters always, when they aren’t there. Ernst doesn’t write at all. When I write, I’ll always send cards, so you have a memory. I can’t forget you. How did you celebrate the birthday? In my heart, I also celebrated. I write you the address always myself, or would it be better if I wrote it “Latin-style”. Alice wrote also in German, and I received it! So I beg please for an answer soon. Does Gustav still have work? So be heartily greeted, from your loving mother, and give everyone a kiss from me, and let all acquaintances be greeted many times. Dear Bertha, did you receive the letters with the cards for (????) and Ruth? I let all be heartily greeted, awaiting an answer soon. The best greetings from Ernst and wife and children.
Kiel, den 6 Marz, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Eure lieben Brief und Bild habe ich erhalten, und habe mich herzlich gefreut, und auch nicht gefreut uber die trauergeschickten! Das ist ja ein Jammer. Solche Junge Menschen! Aber die haben das Beste. Was hat man auf der Welt. Nichts als Jammer! Und dieser Schreck fur solche Ehen. Der Fleischer wird sich schoen Gremen. Die lebten doch so glucklich, und bei Wirt ??? auch ??? bei Witwe Hacke(?) auch. Solche gute Frauen! Was ist der Mensch? Kein Tag vor Totsicher! Lieber Bertha, ich hatte den Brief gerade fertig, ich wollte ihn gerade fortschicken, da komm das Bild und Brief. Oh, ich habe mich so uber Gustav’s Bild gefreut. Er sieht sehr hubsch aus! Er soll mir auch einmal ein paar Zeilen schreiben. Ich wollte euch gern noch einmal wiedersehen, aber am Jehnseits. Bitte, die paar Tage, die ich noch lebe, da schreib recht oft, da bin ich zu Frieden!
Ich hab’ es ja gut, aber keine Ruhe! Die haben auch ihren Arger, mit so vielen Leuten. Was nutzt das alles, zusammenscharen, wenn sie sich so hingeben, aber die machen sich Sonntags lustig, und wochentags auch, aber das ist alles nichts. Gemutlich leben, das ist was schoenes! So lebt rechtherzlich wohl, und gruBt alle bekannten, und Berthold laB ich auch herzlich gruBen. Ich habe mich wieder gefreut, von euch, ihr Lieben, zu horen. Das die Yust so schnell gestorben ist, was macht die Frehming? Ich laB alle herzlich GruBen, und werde auch an alle denken. Die beste GruBe an die Verwandschaft, und liebe Bertha, bitte um die Zeitung, die gehen mir uber alles. Die Dreizehn (13th) werde ich auch von Bertl denken, die ganze Welt ist eins. GruB mir Hans und Frau. So lebe herzlich wohl, ja, du wolltest gerne wissen, welche Sohn es ware, der heiBt Karl, hat Kaufmann gelernt. Kurt ist doch gestorben, der war Muller. Und Paul ist Tierarzt(?) Er hat den Kummer, sie schreibt mir immer schoene Briefe, die arme Bertha, die ist immer krank, die kann nichts esses als Suppen. Das ist auch ein Jammer!
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Kiel, the 6th of March, 1911
Heartily loved children!
I have received your loving letter and picture, and have heartily rejoice, and also not rejoiced over the sad news! That is a mess! Such young people! But they have it best. What does one have in the world? Nothing but problems! And this terror for such honorable ones. The butcher will be already grim. They live so happily, and by work and by widow Hacke also. Such good women. What is man? No day safe from death! Dear Bertha, I had just finished the letter, I wanted it to send it write away, then came the picture and letter. Oh, I have rejoiced so much over Gustav’s picture! He looks very nice! He should write me again a few lines. I would like to see you again, gladly, but in the hereafter. Please, the few days, that I still live, please write often, then I’ll be at peace!
I have it very good, but no quiet! They have also their problems, with so many people. What good does it do, to share things together, when they go around like they do? But, they laugh themselves silly on Sunday, and weekdays, too, but that is all worth nothing! Peaceful and comfortable living, that is something beautiful! So live really well, and greet everyone I know, and Berthold I let also heartily greet. I have always rejoiced, my loved ones, to hear from you. That the Yust so quickly died, what is the Frehming (his wife?) going to do. I let all be greeted heartily, and will also think on everyone. The best greetings an the relatives, and dear Bertha, please send a newspaper, I like them above all else! The 13th I will also think about Bertl, (Bertha Geerdts’ birthday, March 13th) the whole world is one. Greet also Hans and his wife from me. So live heartily well. Yes, you wanted gladly to know, which son it was, it was Karl, he learned to be a salesman. Kurt has died, he was a miller. And Paul is a veterinarian. He has a lot of worries, they write me always beautiful letters, the poor Bertha, she is always sick, she can’t eat anything but soup! That is also a mess!
23 April, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Ich will euch Zeitig schreiben, damit ihr eine Karte bekommt, und das ihr Lieben wieder ein mal hort. So wunsch ich, daB Euch mein schreiben bei der besten Gesundheit antreffen mag. Was mich anbetrifft, bin ich, Gott sei Dank, wieder etwas besser. Das Bein war ganz schoen zu gehalten, und in vier Wochen, brach es wieder auf. Da bin ich drei mal zum Doktor gegangen, da ist es wieder besser. Ich kann auch jetzt etwas essen. Sonnst habe ich gar nichts gegessen, bloB Buttermilch getrunken.
Liebe Kinder, wie ist bei Euch die Witterung? Hier ist ein schrechtes Wetter; immer Regen und Kalte! Das kommt von den Wasser, von der Werft. Wenn man das sieht, dann steht der Verstand still! Liebe Kinder, hier schicke ich Euch Geburtstag Karten. Da schreibt, nur die Kinder hatten sich so gefreut uber die paar Zeilen, den der Ernst liebt der Schreiben gar nicht. Ich schreib’ immer, wenn sie nicht da sind, Sonntags. Schreib mir bitte recht oft; ich bin alle Tage bei Euch. Ich sehe mir die Bilder schnell einmal an, und denke der Gustav hatte keine Bachen (cheeks) mehr! Es ist ein hubsche Bengel (rascal). Er hat sich noch nicht viel geandert! Der verlebt der Tag recht vergnugt. Ich werde ihm auch im Herzen feiern, und an euch, ihr Lieben, denken.
Liebe Kinder, hier wird alles ganz anders. Gekocht, gebachen wird er gar nicht. Ich esse bloB Brot. Wenn ich an die schoene Monstrudle denke, da mochte ich weinen, und zu Haus an den schoenen Struesselkucken. Das war ein Festtag! Die kaufen alles und alles so teuer! Keine Wurst und Fleisch, kann ich gar nicht essen. Wenn es nicht besser ist, na, viellicht dauer es nicht mehr lange. Ich habe die Welt satt. Wenn man alt ist, dann ist die Welt gar nichts. Was habe ich schon durchgemacht fur Schrech! Die machen sich das Leben, dann wissen Sie nicht wohin. Ich gehe nicht aus. Die sind froh, daB ich aufpaB. So viel fremde Leute; die Madle kommen schnell weg; die treiben sich des Nachts herum, mit den alten Soldaten. Das ist eine Wirtschaft! Ich bin manchmal ganz von Sinnen. Die sind ja gut zu mir; die sind zu GroBartig, die Hausschreiner, die was haben, die sind uberspannt, und das weiBt ihr ja auch. Ihr ja nur nicht groBartig. Was sind wir Menschen? Gemutlich ists halbe Leben. Die haben den Tag nicht Zeit zum essen, was haben die fur ihr biBchen Leben? Die mussen sich einmal raus machen, und sieben Einwohner, da kommt manche Arger vor, was die ersparen werden, die Schweigersonne mogen.
Was machen Gladys und Bertl? Aber Liebe Bertha, schreib mir mal schnell wie mir was mit, der Ernst hat auch schon viel mit ihr durchgemacht. Die hat ubers Jahr krank gelegen, beim Jungsten Madchen, die ist etwas …. Aber jetzt gehts ja. Der Ernst ist ja tuchtig. Macht sich das Geschaft. Er hat ja auch zwolf tausand Mark erspart. Er hat sich mir eine Cigare gekauft, aber jetzt der macht reisen mit dafur (?) Der ist so still und so gehoben(?) Der argert sich uber nichts. Der hat eine Ruhe die, eine Ruhigen Character, das ist was wert, und sie ist gleich immer so aufgeregt. Die machen doch die Stadt! Der Ernst geht wie Graf, aber das kann ich nicht vertragen, schimpfen der ganzen Tag uber die Madel (Maids). Sie hat schon neun Madchen gehabt, weil ich da bin, aber da lebst du, liebe Bertha, wie in Himmel, aber er schrieb nichts davon. Ich habe die Zeitung bald ausgelesen. Das ist ein Einziges! Liebe Bertha, schreib bitte bald wieder, ob ihr die Karten erhalten habt. So feiert ihr den Geburtstag recht Gesund, ich werde es sie im Herzen feiern. Liebe Bertha, gruB mir alle Bekannte und lebt alle Herzlich wohl. Noch tausand GruBe an euch, ihr Lieben, von euren lieben Mutter, J. Starke.
Liebe Bertha, ich habe vieles vergessen; ich schreibe gleich wieder.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
23 April, 1911
Heartily loved children!
I want to write you right away, so that you receive a card, and that you loved ones again hear from me. So I wish, that my writings will find you in the best of health. As far as I am doing, I am, God be thanked, again somewhat better. The leg was completely beautifully better, and in four weeks, it started swelling again. So then I went to the doctor three times, and now is it better again. I can also now eat a little. Otherwise I wasn’t eating anything, just drinking buttermilk.
Dear children, how is the weather by you? Here it is terrible weather; always rain and cold! That comes from the water (Baltic Sea), from the storms. When one sees that, then stands the understanding still! Dear children, here I send you birthday cards. So write, only the children have so rejoiced over the few lines (they get), because Ernst doesn’t like to write at all. I write always, when they’re not there, on Sundays. Write me please very often; I am every day with you. I look at the pictures quickly now and then, and think that Gustav doesn’t have any cheeks anymore! He is a beautiful rascal! He hasn’t changed much! So live the birthday really comfortably; I will celebrate it also in my heart, and think on you, you loved ones.
Dear children, here it is all different. No one cooks or bakes at all. I only eat bread. When I think on the beautiful Strudel (coffeecake), then I would like to cry, and at home, thinking on the beautiful crumbcake. That was a celebration day! They buy everything, and everything is so expensive! No sausage and meat, I can’t eat them at all. When it doesn’t get any better, well, maybe it won’t take too much longer (until she passes away.) I am fed up with the world. When one is old, then is the world completely worthless. What kind of terrors haven’t I already gone through!?! They make themselves such a life, then they don’t know where they are going. I don’t go out. They are glad, that I stand watch. So many foreign people. The girls go quickly out; they go around nights, with the old soldiers. That is really something! I am sometimes completely crazy about it. They are very good to me; they are too big for their britches, the house owners, that have something, they are overwhelmed, which you also know. Only you aren’t too stuck up. What are we as mankind? Living comfortably and happily is half the life. During the day they don’t even have enough time to eat! What do they have for their little bit of life? They have to go out sometimes, with seven people in the house, there sometimes comes some anger, what they would like to avoid, and what the son-in-laws would like as well.
What are Gladys and Bertl doing? But dear Bertha, write me once quickly how it is, because Ernst has also gone through a lot already. During the year, the youngest daughter laid sick, that was something … but now it is going okay. Ernst is diligent. He does his job. He has saved twelve thousand Marks. He bought a cigar for me, but now he has to travel for his business. He is so quiet and so inward. He doesn’t get mad about anything. He has a quiet like, a quiet character, that is worth something, and she (his wife) is always so quickly upset. They do the town! Ernst goes like a count, but that I can’t tolerate, yelling all day long at the maids. She has already had nine maids, while I’ve been here, but there you live, dear Bertha, like in heaven, but he doesn’t write anything about that. I have almost finished reading the newspaper. That is really something! Dear Bertha, write please soon again, if you have received the cards. So celebrate you the birthday in good health, I will celebrate it with you in my heart. Dear Bertha, greet all the people I know and live all heartily well. Again, a thousand greetings on you, you loved ones, from your loving mother, J. Starke. Dear Bertha, I have forgotten much; I’ll write again right away.
Johanna Starke 7 Mai, 1911
Herzlich geliebte Kinder! Eure lieben Briefe habe ich erhalten, von dir, liebe Ellis, und Bertha. Ich habe mich herzlich gefreut. Ihr ward doch zu schone Kinder! Ich denke alle Tage an euch, und siehe mir eure Bilder an. Bei Ernst ist jetzt auch eine in die hohere Tochterschule gegangen. Das war so was! Die andere, die geht erst zu Jahr; die gehen mit sieben Jahre erst. Gertrude ist immer kranklich. Liebe Bertha, deine Zeitungen habe ich erhalten, und danke herzlich! Dem Brief bekam ich Mittags, das Bild Abends, und die Zeitung am anderen Tag. Ich hatten den Brief schon zugemacht. Der Gustav sieht allerliebst aus. Ich habe das Bild gekuBt.
Liebe Kinder, was macht ihr Lieben? Ist alles munter? was ich doch hoffe. Was mich betrifft, bin ich Gott sei Dank wieder so ziemlich munter, aber ich bin immer noch so schwach. Lieber Kinder, ach ich sehe doch gar nichts …??? auf der StraBe den ganze Tag, so viel unruhe. Da habt ihr des doch Himmlisch! Und die Hohne, das ist was schones, diesen schonen Garten. Hier sieht man nichts. Der Ernst, der spricht, er war lieber Glucklich. Das Geschaft geht gut, und gesund ist er auch immer. Und er kann es ja haben! Monntag und Dienstag geht er auf dem Schlachthof. Dienstag wird Gewurstet, und Mittwoch wird Gekegelt, und ins Theater und Konzert. Das Kiel ist ein Nest, der Schlachter ist groBartiges, Kohn…???, Ich werde krank dabei. Es ist die neue Welt, die Alten sind dumm. Liebe Kinder, wie ist es mit der Arbeit? Hast du immer Arbeit? Das, ich auch wunsche. Die ganze Welt ist ein hin und hier. Auch viele, die keine Arbeit haben. Hier ist alles so groBartig, nicht viel Grundlichkeit. Ach! nicht wie Schlesien. Dort ist die Gemutlichkeit zu Hause. Hier wird jeden dummen Jungen “Sie” gesagt! Das ist fur mich nichts.
Liebe Bertha! Wenn du schriebst, da schreib nicht wegen der Karten, da schreib immer. Die Kinder haben sich sehr gefreut, uber der Parzallen. Der Ernst ist auch gar nicht von schreiben. Sie waren ein paar Tage, einmal weg, da sagte ich, “ich will Anni schreiben”, da sagte er, “ach, daB werde ….???? schreiben”. Seit dem, schrieb ich immer wenn sie nicht da sind. Liebe Bertha, bitte schreib mich immer recht oft. Wenn wollt ihr die Reise antretten? Da kommt nur bald, danach, ich mit. Da komm ich wenigstens in ein Grab. Aber schreib mir was davon. Ernst fragte mich einmal, “Mochtest du wieder nach Amerika?” Ich sagte, “Ehrlich, wenn es nur bis Hamburg ware! Da sagte er nichts. Und ich habe Heimweh nach Euch allen! Was ist das Leben auf diese Erde? Liebe Kinder, da lebt dir ein paar Tagen noch nicht gut, mit Gesundheit. Das wunsche ich euch, liebe Bertha.
Und was macht mein alle liebste Gladys? Spricht sie auch noch manchmal von mir? Ich war doch allen so gut! Hier ist kein Lieber. Die sind zu groBartig. Die Madel denken, wunderschon was sie sind. Ein anderes Mal, mehr. Ich screibe sehr in Eile. Liebe Kinder, da laBt nicht zu lange auf Antwort warten! Ich freue mich immer, so was von Euch zu horen! Da gruBe alle Bekannte, Frau Rent, (Kent??), Dirk, und die Herrn Hans, und alle Verwanten. Was macht der gute Fleischer Ernst? Ich laBe alle herzlich GruBen. Da lebt herzlich wohl, ihr meine lieben alle, und dir, lieben Kinder, alle gib jeden eine KuB von mir, und deinen lieben Papa auch. Da seit noch herzlich gegruBt von eure lieben Mutter, J. Starke. Viele gruBe an Familie Gartner…was macht die Wittschen? Ich lasse euch hertzlich gruBen.
Johanna Starke
(From Johanna Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
Johanne Starke
7 May, 1911
Heartfelt loved children! I received your dear letters, from you, dear Alice (written: Ellis), and Bertha. I felt heartfelt joy. You were such beautiful children! I think about you all day, every day, and look at your pictures. By Ernst is now also one child gone to the higher daughter-school. That was a scene! The other goes first in a year; they first get to go at 7 years old. Gertrude is always sick. Dear Bertha, I received your newspaper, and thank you! The letter I got at noon, the picture in the evening, and the newspaper the next day. I’d already closed the letter. Gustav looks very dear. I kissed the picture.
Dear children, what are you dear ones doing? Is everything going well? I hope so. As far as I’m concerned, I’m still, God be thanked, again doing pretty well, except that I’m still so weak. Dear children, ach, I don’t see at all (…???) on the street the entire day, so much unrest. There you have it so heavenly! And the hens, that is something beautiful, this lovely garden. Here one sees nothing. Ernst, he says, he would rather be happy. His shop (butchershop) is going well, and he is also always healthy. And he can have it! Monday and Tuesday he goes to the slaughteryard. Tuesday they make sausage, Wednesday they bowl, and go to theater and concerts. Kiel is a nest, the butcher is grand, (???,) I’m getting sick with all of it. It is a new world, the elderly are stupid. Dear children, how is it going with work? Do you always have work? That, I also wish for you. The entire world is a here and there. There are also many, that don’t have any work. Here is everything so grand, pompous, not a lot of earthly substance. Ach!, not like Schlesien. There is the “Gemutlichkeit” (comfortable friendliness) at home. Here is every stupid youth called in the “Sie” [proper “you” form, usually reserved for older people or as a form of honor] form. I don’t hold much for that!
Dear Bertha! When you write, don’t just write because of the cards, but write always. The children were very happy about the packages. Ernst isn’t much for writing. They were away for a few days, once, and so I said “I want to write Anni” (Ernst’s wife) and he said “ach, that would be …. to write”. Since then, I always write when they aren’t there. Dear Bertha, please write me always right away and often. When are you going to start your trip (to Germany?) Come quickly, and take me with you. Then I’ll at least get into a grave. But write me something about that. Ernst asked me once, “Would you like to go again to America?” I said “Honestly, if it was only as close as Hamburg…!” Then he said nothing. And I have homesickness toward all of you! What is life on this earth? Dear children, you live a few more days good, and healthily … that’s what I wish for you, dear Bertha!
And what is my dear Gladys doing? Does she sometimes still speak about me? I liked them all so much! Here there are no loved ones. They are too grand. The girls think, it’s wonderful, what they are. More another time. I’m writing in a great hurry. Dear children, don’t let me wait long for an answer! I always am so glad, to hear something from you! Greet everyone I know, Frau Rent (Kent?), Dirk, and the Mr. Hans, and all our relatives. What is the good butcher Ernst doing? I let all be greeted from my heart. Live well, all you my dear ones, and you, dear children, all of you give each other a kiss from me, and your dear father also. Be again heartfelt greeted from your loving mother, J. Starke. Many greetings on family Gartner; what is the Widow doing? I greet you all from my heart.
den 14 Mai, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Eurem lieben Brief habe ich erhalten, und die Zeitungen auch. Liebe Bertha, ich bin bald vertig mit. Liebe Bertha, jetzt kommt die Reisezeit. Ich wollte dich noch einmal fragen, wie der Bruder’s addresse heiBt, der bei euch wohnt. HeinzestraBe kann sie nicht. Ich wollte ihm gern mal aufsuchen, da sei so gut und schreibe bald wieder, und schreib mal ob die Mutter aus Berlin r’uber kommt. Da hatte ich luBt, mitzukommen. Ich wollte euch noch alle ein mal wiedersehen. Ich habe Heimweh nach euch. Ich bin so fur das Gramen. Wenn ich an die schoenen Garten gedenken, und an die schoene Aussicht, da mochte ich weinen.
Liebe Bertha, ich kann gar nichts essen. Kein Fleisch und keine Wurst mag ich nicht. Ein biBschen Suppe und ein biBschen Brot. Das ganz Jahr nichts gebachen ist. Von den Bakern mag ich nichts. Es wird auch ganz anders gekocht; alles ist anders. Die kann weiter nichts wie Salzkartoffeln kochen. Fleisch gibt es alle Tag, aber ich kann keins essen. Da konnte man erzahlen; ach, die sind zu GroBartig! Das kann ich nicht vertragen. Da konnte ich noch vieles schreiben.
Nun, wie geht es euch, ihr Lieben? Ist noch alles munter? Was ich doch hoffe. Was mich anbetrifft, bin ich wieder so halbwegs munter. Das Bein war so schon geheilt, aber in vier Wochen brach es wieder auf. Aber es ist jetzt wieder gut. Wenn es muBte, so bleiben, so nun da seid so gut und schreib mir bald. Oder kommt uber viellicht und holl mich, oder kommt viellicht ein Bekanntes. Alleine unter Fremden traue ich mich nicht. Ich bin bloB gespant, ob die Mutter aus Berlin kommt.
Liebe Kinder, da seid so gut und schreib mich, wie es euch geht. Da kommt und holt mich ab. Aber liebe Bertha, schreib ja nichts davon. Du schreibst “die Mutter kommt” oder “kannst du mitkommen”. Viele GruBe an Frau Witschen….(?) die soll mich wieder holen. Es tut mir sehr Leid um die gute Tochter. Jeder Mensch hat was, aber Glucklich, der Mensch, der von der Bosen Welt weg ist, und es ist halt eine neue Welt, da muB mann nicht zu grunde gehen. Wenn man alt ist, da hat man nichts mehr. Der Tot ist die Rettung, aber ich kann mich in die Welt hier nicht schicken. Hier ist es so ein Nest, mit den vielen Soldaten. Lauter Schlechtigkeit! Heute sind sie wieder weit ausgefahren, zum Sport. Da ist ein Leben! Ich schreib zum Fenster raus. Ich kenn kein Menschen, damit das Leben hat. Ich bedanke mich am Bestens fur Alice und Bertram’s Brief. Hallo, Lieber!
Lieber Bertha, schreibe mit kein Wort, das es mir nicht gefallt. Der Ernst, sehene ich denn Ganzen Tag, das es raus kommt, und ist so kommisch, da sitze ich den ganzen Tag allein. Man hat nichts wie Plaster, nichts Grunes. Die zwei Sommer, weil ich in Schlesien war, da war es schoen, aber von meine Zeit leben auch nicht mehr viel. So nun lebt alle herzlich wohl, und bedankt euch nicht fur die Karte. Schreibe die Kinder hatten sich uber den Brief gefreut. GruB mir alle Bekannten, bei Heinrich, bei Frei, bei Rue, bei Beier Bertha, gruB auch, ich schrieb ihr auch bald. Das lebt alle so herzlich wohl, und seid Tausandmal geGruBt und gekuBt von eure leiben Mutter, Johanne Starke. Bitte, liebe Bertha, schreib nichts, die werden aufreisen.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
The 14th of May, 1911
Heartily loved children!
Your loving letter I have received, and the newspapers also. Dear Bertha, I am soon finished with it. Dear Bertha, now comes the travel time. I want to ask you once again, how the brother’s address goes, who lives by you. Heinzestreet it can’t be. I would like to search him out once, so be so good and write again soon, and write once if the mother from Berlin is coming over there. If so, I’d like to come over with her. I would like to see you all once again. I am homesick for you. I am ready for rest. When I think on the beautiful garden, and on the beautiful view, I want to cry.
Dear Bertha, I can’t eat anything at all. No meat and no sausage, I don’t like them. A little soup and a little bread. The entire year, nobody baked anything. From the baker I don’t like anything. Here they also cook completely different; everything is different. They can’t cook anything more than salted potatoes! Meat there is plenty of, all day long, but I can’t eat any. So, one could tell a lot … oh, they are too full of themselves! I can’t tolerate that! But, I could still write a lot more …
Well, how goes it with you, my loved ones? Is everything still well? What I hope. How it goes with me: I am again so halfway well. The leg was so beautifully healed, but in four weeks it broke out again. But now it is better again. When it must stay so, so please be so good and write me quickly. Or, maybe come over and pick me up, or maybe someone I know will come. Alone with foreigners I don’t trust myself. I am very anxious to find out, if the mother from Berlin will come.
Dear children, so be so good and write me how it goes with you. So come and pick me up. But dear Bertha, don’t write anything about that. You write only “the mother comes” or “can you come with”. Many greetings on Frau Witschen. She should pick me up again. I am very sorry about the dear daughters. Everyone has something, but glad is the person, who is away from the evil world, and it is anyway a new world, so must one not go to the ground (literally, “one doesn’t have to fall apart about death”. When one is old, then one has nothing more. The death is the saving, but I can’t send myself here out of the world. Here is it such a nest, with the many soldiers. Pure evil and bad things! Today they are all traveled far away, for sport. That is a life! I write at the window, looking out. I don’t know one soul, such is life here! I am especially thankful for Alice’s and Bertram’s letter. Hallo, loved ones!
Dear Bertha, don’t write a single word with (your next letter), that wouldn’t please me. Ernst, I wish the entire day, that it comes out, and it is so comical, that I just sit here the entire day alone. There is nothing but plaster, nothing green. The two summers, as I was in Schlesien, that was beautiful, but from my generation not many are alive any more. So now live all of you heartily well, and don’t thank for the cards. Write that the children were happy about the letter. Greet all the people I know from me, by Heinrich, by Frei, by Rue, by Beier, Bertha, greet also, I’ll write her also soon. So live all so heartily well, and be thousand times greeted and kissed from your loving mother, Johanne, Starke. Please, dear Bertha, write nothing, they will be upset.
den 27. Mai (?) 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Habt ihr mein Brief erhalten? Mit euren geschriebenen Addresse? Ich muB euch schnell einmals schreiben, fruher als Sonntag. Da sind sie wieder weit aus gefahren. Ernst war acht Tage in Sachsen, mit ein paar Schlachters (Butchers), und auf dem Mitwoch machen so eine groBe Tour, zum Kegelklub tournee. Der ist doch beim Kegelklub. Alle Mitwoch geht’s kegeln. Nun von der Reise. Ernst sagte, er wollte mich nach Hamburg oder nach Bremen bringen, auf einem Schnelldampfer, aber wenn du, liebe Bertha, kannst noch einmal nach hier kommen, das ware zu Himmlisch, auf den Schiff gar muB keine Angst, aber von Neu York, das ist mir Banger! Wenn da eine Gelegenheit ware, wie wurde ich mich freuen! Die liebe Frau Starke ist gar nicht gut zu sprechen. Sie denkt, wer dann soll das alles nahen, und aufpaBen. Ich will kein Tag nicht mehr da sein. Ist das ein Leben! Die sind alle…. Zu Hause ist sie so geitzig, aber sonnst mag es, kostet so viel es will! Sie haben Gestern, wieder ein neues Madchen bekommen, und ist das eine Wirtschaft! Ich kann das groBartige nicht ausstehen, dann mochte ich lieber weg sein. Du hast Geschwister!
Ich hatte Heimweh, das war zu viel, als wenn ich hier was hatte. Das ganze Tag kommt sie nicht einmal ‘rein. Da muB ich mich so versehnen, ich kann gar nicht mehr Reisen, ich bin in Gedanken immer bei Euch. Ach, wenn ich euch, ihr Lieben, bald sehen konnte, dann wollte ich gerne sterben. Hier ist es nichts fur mich. Wenn ich das eher gewuBt hatte, da hatte ich konnen mir daruber machen. Hier aus Kiel macht einer ruber, der ist zwei Jahre in Ohio gewesen. Die Frau hat immerfort geweint. Ich habe mit ihr gesprochen, die fahren schon Monntag im Hamburg weg. Die sagte, so ein Loch wie Kiel, wer geb es mindestens gib es nicht alles so teuer, und das Fleisch, und das Brot teuer. Eltern wohnen beim Ernst, aber jetzt sind sie davon, da wo der war. Der nach Amerika will. Die sagte solche verruckte Menschen hatte sie noch nie gesehen. Er ist immer in GroBen Hotels. Da hat er viel verdient. Die freut sich so sehr! Ich wollt sie einmal besuchen, aber es war weit. Sie ist aus Bremen??, und von dort gleich nach Hamburg. Morgen schwimmen sie schon. So schnell hatte keine gedacht. Der hat auch auf immer schoene Posten gehabt. Die Frau hat so geweint. Wer hier in Kiel was hat, die sind verruckt. Ein Arbeiter ist gar nichts.
Liebe Kinder da wunsche ich euch Gesundheit und Gluck die paar Tage. Liebe Bertha, der wurde dir schon das Reisegeld geben, aber schicken, das weiB doch… Da sei so gut und schreib mal ganz gern wie ihr denkt mit deinen lieben Gustav und Kindern. Diese Freude kann ich mir gar nicht denken. Ernst sagte, wir muBten einen Schnelldampfer nehmen, da waren wir in sechs daruben. Ja, der mochte! Ich nicht. Der macht sich das Leben angenehm. Die zwei Madel versichten fur ganz, da scheint sie so, das Geld immer voraus, das ist ein, das Glaubt niemand, also wenn du, Bertha, was sagst, da schrieb, da konnte ich gleich auf die Eltern mitmachen. Hier ist keine Gemutlichkeit. Viele Tausand GruBe an die lieben Eltern und liebe Bertha, und ihr, was ihr tat, da bekommst du von deine lieben Kindern wieder, das kostet nicht viel. Vierzig Dollar, oder Dreizig, man kann schon ganz billig fahren. Seid tausend mal gegruBt von eure lieben Mutter, und gruBe alle Bekannte. Wenn Gott will, dann sehen wir uns ja wieder. Diese Freude! Da schreib, liebe Bertha, was … ich bin zufrieden. Es ist wie …. Ich freue mich schon. Herzlich GruBen alle Bekannte.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
The 27th of May, 1911
Heartily loved children!
Did you receive my letter? With your address written? I must write you quickly again, earlier than Sunday. They have again traveled far away. Ernst was in Sachsen for eight days, with a couple of butchers, and on Wednesday made such a big tour, for a bowling club tournament. He is in a bowling club. There’s bowling every Wednesday. Now, about the trip. Ernst said, he wants to bring me to Hamburg or to Bremen, onto a steamship, but when you, dear Bertha, could come here once more, that would be too heavenly. On the ship I don’t have any worries, but from New York, that is worrisome to me! If there would be an opportunity there, how I would rejoice! The “dear” Frau Starke: she won’t even talk about it. She thinks, “Who is going to sew everything, and pay attention to the house?” I don’t want to be there another day. Is that a life! They are all … the house is so vital to them, but otherwise I like it, costs it so much as it wants. They got another new maid yesterday, and that is a business! I can’t tolerate all that “greatness”, then I would rather be away. Such siblings you have!
I was homesick, it was too much, as though I had anything here. The entire day she doesn’t come to see me once! So I must have such sorrow in my heart, I can’t even travel anymore, I am always thinking about you. Ach, if only I could see you, you loved ones, soon, then I would gladly die. Here there is nothing for me. If only I had known that sooner, I could have gotten myself over there. Here from Kiel a person went over, he was in Ohio for two years. His wife cried all the time. I spoke with her, they are leaving Monday already from Hamburg. She said, such a hole like Kiel, where there is at least a place where not everything is so expensive, like here, and the meat, and the bread are so expensive. The parents lived with Ernst, but now they have left; the parents of the one who wanted to go to America. She said that such crazy people she had never seen. He is always in big hotels, where he earned a lot. She rejoiced so much! I wanted to visit her once, but it was far. She is from Bremen, and then from there she went straight to Hamburg. Tomorrow they are already on the water. So quickly, no one thought! She had also always gotten beautiful mail. The wife cried so much all the time! The ones who have something here in Kiel, they are crazy. A worker is completely nothing.
Dear children, so I wish you good health and happiness these couple of days. Dear Bertha, he would give you already the travel money, but to send it, who can be certain. So be so good and write once gladly how you think about this, with your dear Gustav and children. This joy I can’t imagine myself. Ernst says, we must take a steam ship (luxury liner), then we would be over there in six days! Yes, he wants to. Not me! He makes his life so comfortable. The two girls look out completely for themselves, they look so after money, always. That is a … no one believes it! But when you, Bertha, say something, so only write, then I could come right away with the parents. There is no comfort here. Many thousand greetings on the dear parents and dear Bertha, and you, what you did, so you get from your loving children again, that doesn’t cost much. Forty dollars, or thirty, one can already travel very cheaply! Be greeted a thousand times from your loving mother, and greet all who know me. When God wishes, then we’ll see each other again. This joy! So write, dear Bertha, something… I’ll be at peace. It is like … I rejoice already. Heartfelt greetings on all acquaintances.
den 29 Juni, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Liebe Bertha! Dein lieben Brief habe ich den 28 erhalten und daraus ersehe ich, daB die Mutter nicht kommt. Aber wenn du der Luxus Gesellschaft schreibst, die konnten mich abholen. Der Ernst dachte, er wollte mich bis Bremen oder Hamburg bringen, und du solltest mich in New York abholen. Die haben keine Zeit zum weitreisen. Liebe Bertha, da wirst du ja sehen, wie das wirt, wenn es wirklich solche Reisebeglittung gebe, da ware ganz schoen, uber das Wasser, da furchte ich mich nicht. Aber vor Neu York, da ist mir Banger, wenn es halbwegs geht, und konntest mich eins abholen. Ich bin zu Angstlich. Da sei so gut und schreib, oder frag beim Herrn Luek. Das ware ja schoen. Da kommt der Lehrer (Principal) wieder, der Principal, das brauchte ja nicht so schnell zu gehen. Eine Gemutliche jetzt Reisen sie ja nicht alle. Die Soldaten aus Amerika sind zur Kieler Woche. Das ist ein Leben! Aus allerhand Landern sind sie hier. Das ist ein Schreiben! Ich sehe mir nichts an, mich interestiert nichts. Da seid herzlich gegruBt von eure lieben Mutter und Ernst, tochter und Kinder, viele GruBe an alle Bekannte. Bitte Schreibe bald wieder. GruB alle Bekannten und die Eltern.
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
The 29th of June, 1911
Heartily loved children!
Dear Bertha! Your loving letter I received on the 28th and from that I see, that the mother isn’t coming. But when you could write the Luxury Club, they could pick me up. Ernst thinks, he wants to take me as far as Bremen or Hamburg, and you should pick me up in New York. They don’t have any time to travel far. Dear Bertha, so you will soon see, how that is, if there is really such a travel escort service, that would be very beautiful. Over the water, there I don’t fear. But from New York, that is worrisome to me, but it is okay, if someone could pick me up. I am too worried. So be so good and write, or ask Herr Luek. That would be wonderful. There comes a principal again, the principal, so that doesn’t need to go so quickly. A comfortable trip, not everyone travels so. The soldiers from America are here for the Kiel Week (a big ship festival). That is a life! From every land are they here; that is something to write about! I’m not going to see anything; nothing interests me. So be greeted heartily from your loving mother and Ernst, wife and children, many greetings on all my acquaintances. Please write soon again. Greet all acquaintances and the parents.
6 August, 1911
Herzlich geliebte Kinder!
Geliebe Kinder! Euren lieben Brief habe ich Sonnabend erhalten und habe mich sehr gefreut! Liebe Kinder, der Ernst sagte, liebe Bertha, er wollte mich bis Hamburg bringen. Von New York aus selbst solltet ihr so gut sein und mich abholen. Das Reisegeld bekommst du, das bring ich dir mit. Viellicht borgt dir die Frau Yennig (?) die paar Tage, sie bekommt es ja gleich wieder. Ernst wird sich bekummern, mit welchem Schiff ich komme, und wie wurde ich mich freuen, eins von Euch zu sehen! Diese Freude! Es ist schade, das die Berliner schon weg sein. Ich werde so gern mit ihr gekommen, den der lieber Gott helft, das wir Gesund wieder sind. Denen ist es gar nicht recht, aber mir gefallt es keine Stunde mehr. Mann ist wie verlassen, den ganzen Tag so allein. Ich kann gar nichts essen, aber es wird woll wieder besser werden, wenn ich euch werde sehe! Und wenn ich bloB noch ein paar Tage leb’, dann bin ich glucklich! Ich bin noch nicht aus gewesen. Immer habe ich die Gedanken bei euch. Ja, da sei so gut, und schreib noch die paar Zeilen. Es wird noch ein Weilchen dauern, bis alles fertig ist. Der Gustav soll es mit bemerken, daB ich mein Grab und meine Sterbekasse dort hab’. Nun wollt ich wieder zu meine Kindern. Hier ist keine ruhe. Wie alles ein altes Beruhe und Gemutlichkeit haben. Die haben es auch schon manchmal sat. Alles mundlich heute sind sie schon so lange fort. Die Tochter war vierzig Tage verreiBt, aufs Land zu Erholung. Trudel ist funf Wochen auf dem Land gewesen, und Ilse ist auch auf dem Land gewesen. Es wird aber nicht besser; die sind zu verwohnt. Die kriegen allen Millen gemacht. Wie eurer Lieben Kinder sein, das kann sie nicht. Es ist trauig, wenn man sich die Kinder nicht selber erziehen kann.
Liebe Kinder, da seid so gut und schreib gleich. Ich warte so lange bist du schreibst, ob du nach New York kommst. Das Geld schickt er dir mit. Er sagte, viellicht konnt ihr spater, die weiB schon warum. Ich nehe jetzt die ganzen Sachen, die darf kein Stich nehen, aber ich kann nicht mehr. Ich bin manchmal schon ganz schwach, wenn ich an alles denke! Der ERnst nimmt sich das Leben leicht. Der ist so kalt. Der macht sich Geld Vergnugen. Ja, die Leute muBen es geben, so teuer das Linselwurst und Fleisch. Ihr lieben Kinder, ich bet’ bloB, immer, das wir einander bloB noch einmal wieder sehen! Lange wird es nicht mehr dauern! Da seid tausand mal gegruBt, und jedem Kind gibt von mir ein suBen KuB und frohes Wiedersehen! Der gruBt alle Bekannte. Bei Berthold laB ich herzlich gruBen. Ich warte alle Tage auf ein Brief. Was machen die lieben Eltern? Was sagte die liebe Mama? Alles mundlich, liebe Bertha! Da sei so gut und schreib gleich. Ich warte bis du geschrieben hast. Da seid noch tausandmal herzlich gegruBt. Von euren Lieben Mutter, Johanna Starke. Eins an euch alle gelieben Kinder, Gustav und du, liebe Bertha! Ich fahre zweite Klasse. Leb herzlich wohl!
(From Johanne Starke, to her daughter Bertha Starke Geerdts & family in Milwaukee)
6 August, 1911
Heartily loved children!
Loved children! Your loving letter I received Saturday evening, and rejoiced over it! Loved children, Ernst says, dear Bertha, he wants to bring me as far as Hamburg. From New York itself you should be so good, and pick me up. You’ll get the travel money; I’ll bring it to you. Maybe the Frau Yennig will lend it to you for the couple of days. She’ll get it back right away. Ernst is worried about what ship I’ll go on, and how I would rejoice, to see one of you! This joy! It is too bad, that the people from Berlin are already gone. I would have so gladly traveled with her, but the loving God helps, in that I’m healthy again. They don’t like it (that I want to leave), but I don’t like even an hour here any more. I am nearly abandoned, the entire day left so alone. I can’t eat anything at all, but it would again be better, when I could see you! And when I only could live a couple of days more, than I would be happy! I have still not gone out. I always am thinking of you. Yes, so be so good and write again the few lines. It will still take a little time, until everything is finished. Gustav should herewith note, that I have my grave and my coffin over there. Yes, I want to go again to my children. Here there is no peace. Like everything, an old-fashioned peace and contentment is what I want. They have it up to here sometimes, too. Everything imaginable. Today they are already gone out for so long. The daughter was gone traveling in the country for 14 days, to relax and collect herself. Trudel (Gertrude) was in the country for five weeks, and Eilse was also in the country. But it didn’t get any better; they are too used to (the city life). They get everything (clothes) made for themselves. To be like your loving children, they can’t do that. It is sad, when one can’t raise the children by oneself.
Loved children, so be so good and write immediately. I’ll only wait so long until you write, if you’re coming to New York. The money he’ll send to you with me. He says, maybe you could come later, they know already why. I knit/mend all their things, she can’t mend one stitch, but I can’t do any more. I am sometimes already completely weak, when I think about everything. Ernst takes life so easily. He is so cold. He is comfortable and pleased only with money. Yes, the people must give it, so expensive is the Linselsausage and meat. You loved children, I pray only, always, that we can simply see one another one more time. It won’t last much longer! So be greeted a thousand times, and give each child, from me, a sweet kiss and a joyful “till we see you again!” So greet all the acquaintances. At Berthold’s I send greetings. I wait all day for a letter. What are the loved parents doing? What does the dear Mama say? Everything possible, dear Bertha! So be so good and write, right away. I’ll wait, until you have written. So be again a thousand times greeted, from my heart. From your loving mother, Johanna Starke. One to you all, loved children, Gustav, and you, dear Bertha! I’ll travel second class. Live well!
(To go to a death certificate of Johanna, click here)
Here is the written part and a rough translation:
Sterbeurkunde Nr. 810, datiert Kiel 20 September 1911. Death report number 810, dated Kiel, 20 September, 1911 Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach bekannt, der Tischlermeister Ernst Schüssel, wohnhaft Kiel, Sophienblatt 84, The Tischlermeister Ernst Schussel, who lives in Kiel at Sophienblatt 84, presented himself today to the official named below, and is known by him
und zeigte an, daß JOHANNA KAROLINE STARKE, verwitwet gewesene Dehmel, geborene Dausel, ohne besonderen Stand
and testified that JOHANNA KAROLINE STARKE, who was also the widow of Dehmel, and who was born Dausel, without particular standing
75 Jahre alt, evangelischer Religion, wohnhaft in Kiel, Sophienblatt 63, 75 years old, Lutheran religion, living in Kiel at Sophienblatt 63
geboren zu Alt Oels, Kreis Bunzlau, verwitwet, Tochter der verstorbenen Eheleute, des Häusler’s (he lived in a house) JOHANN GOTTLOB DAUSEL und der ANNA ROSINA, geborene STARKE, letzter Wohnort der Eltern unbekannt
born in Alt Oels, state/county of Bunzlau, widowed, daughter of the dead parents, owner of a house JOHANN GOTTLOB DAUSEL and the ANNA ROSINA, who was born STARKE (that is, Anna Rosina was also a Starke), last residence of the parents is unknown, —————-
zu Kiel, Sophienblatt 63, am 12 September 1911, nachmittags um sechseinhalb Uhr verstorben sei. died in Kiel, Sophienblatt 63, on 12 September 1911, afternoon at 6:30 pm
Der Anzeigende erklärte, daß er aus eigener Wissenschaft von dem Sterbefall unterrichtet sei. The person mentioned explained, that he was made aware by his own knowledge of the death. (Does not suggest anywhere that Ernst Schüssel was related to Johanna Starke.)
All the rest is official, who signed what, etc. confirmed and entered on the 21 Sept., 1911, and then stamped.
Vorgelesen und genehmigt und unterschrieben:Ernst Schüssel (signed) In Vertretung, Nagorski
Daß vorstehender Auszug mit dem Sterbe-Haupt-Register des Standesamts zu Kiel gleichlautend ist, wird hiermit bestätigt. Kiel, 21 September 1911, Der Standesbeamte, in Vertretung, Möller.
Black trimmed letter, “Kiel, den 12/9.11.” (Sept. 12, 1911) from Ernst Starke (Bertha’s brother)
“Liebe Gustav u. Bertha!
Mache euch hiermit die trauige Mitteilung, daB unseren lieben Mutter gestern Abend sanft und ruhig eingeschlafen ist. Die Beerdigung ist am Freitag Nachmittag um 4 Uhr auf dem Sud Friedhof. Mutter kommt mit in dem Erbbegrabness bei meimen Eltern. Es tut uns unendlich Leid, daB ihr Geschwister nicht noch ein Mal unsere Mutter sehen konnt. Sie sieht wirklich sehr gut aus, sie liegt so friedlich. Mutter hat schon den ganzen Sommer viel geklagt, und wir meinten Anfangs, es sei Rheumutismus. Seit vier Wochen wurden der groBen Zie schwartz, und so ist der halbe FuB so nach und nach auch ganz schwartz geworden. Mann nennt die Krankheit “Altersbrannt”. Folgen Montag hatten wir noch den Professor geholt; er sagte uns aber, sie sei schon zu alt, um das Bein opperieren zu lassen. Sie ist noch jeden Tag auf den Kannopie gewesen. Seit Sonnabend Morgen liegt sie standig zu Bett.
Mutter hat zuletzt Einspritzung bekommen, welche ihren Schmertzen sehr lindeten. Der letze Tag war ohne BewuBtlosigkeit. Bis auf eine Stunde vor dem Tode rief sie mich noch beim Namen. Sie ist wohl daran, denn sie hat die letzen Wochen entsetzlich ausgehalten. Das Mutter weider noch daruber wollte, war schon die Unruhe in ihr. Sie wollte gerne neben ihrem Sohn Otto liegen, und dann meinte Mutter immer, sie wurde uns zur Last werden, in dem Geschaft, nun sollte sie langer Bettleidrig werden. Sie hat ausgelitten und liegt zufriedlich da.
Troste Euch nun ihr Lieben, den Mutter ist wohl bei uns im Graben meinen lieben Eltern aufgehoben. Lieben Bertha, ich mochte dich bitten, alle Geschwistern es mitzuteilen, denn wir wissen leider die Addressen nicht. Ernst und die Kinder lassen herzlich GruBen. Mit innigem GruB an euch alle, Ernst Starke. Schreibe recht Bald wieder.
(Black-trimmed envelope & stationary, from Ernst Starke to his sister Bertha Starke Geerdts in Milwaukee)
Kiel, the 12th of September, 1911
Dear Gustav and Bertha! Make it known to you the sad message, that our dear mother yesterday evening quietly and peacefully passed away. The burial is on Friday afternoon at four in the South Cemetery. Mother will be laid to rest in the family plot (literally, “mother comes in the earth burial by my parents”). It does us unending pain, that you siblings couldn’t see our mother one more time. She looks very good, she’s lying so peacefully. Mother complained a lot all summer long, and at the beginning, we thought it was Rheumatism. Since four weeks ago her big toe turned black, and so half of her foot, after a while, turned completely black. They call the sickness “Old folks burn”. The following Monday we got the Professor; he told us, however, that she was already too old to let the leg be operated on. Afterwards she was on the couch every day. Since Sunday morning she was continually in bed.
Mother had, at last, shots, which relieved her pain a great deal. The last day was without loss of consciousness. Up until one hour before death she still called me by name. It is better for her, because she endured a great deal these last weeks. Because mother wanted to go over there (to America) again agitated her. She would gladly have been buried next to her son Otto, and she was also always worried that she would be a burden to us in the business, if she should have to be bedridden much longer. She has finished suffering, and lies there peacefully.
Comfort yourselves, dear ones, because mother is well by us, taken up in the grave of my dear parents. Dear Bertha, I want to ask you, to tell all of the siblings, because we unfortunately don’t know their addresses. Ernst and the children greet you from the heart. With dearest greetings to you all, Ernst Starke. Write again real soon.
Liebe Gustav und Frau: Habe im Krieg verschendenlich nach Amerika geschrieben, doch nie Antwort bekommen. Im August folgen Jahres bekam ich von Richard ein Brief, wollte den Brief gleich beantworten, kam aber nicht dazu. Wir haben diesen Winter viel Krankheit durchgemacht. Ich wurde im Oktober opperiert, nach Weihnachten wurde mein Ernst krank. Er lag drei Wochen mit Blutvergiftung im FuB. Spater stellte sich, Sch…???? Unser Arzt ist einen beruhmter Professor, stellte Arterienverkalkung und HerzvergroBerung fest. Ernst muB danach leben. Habe groBe Sorgen um ihn. Ich bin hier zur Erholung. Mir geht es auch nicht besonders, aber der Krieg hat uns alle mitgenommen. Die Lebensmitteln waren fur teures Geld nicht zu bekommen. Es fehlte an Butter und Milch. Wie geht es euch? Schreibe uns mal nahres. Mein beiden Kinder geht es gut. Die Elteste ist 17 Jahre, die jungste Tochter ist 15, und geht noch zur Schule. Nun nehmt alle viele GruBe von Ernst und den Kindern. Eure Anni Starke. Liebe Bertha, schreib mal uber alle Geschwister von Ernst. Was hat Gustav gefehlt?
Card from Anni Starke, Ernst’s wife (Johanne’s daughter in law)
Malente (probably a spa just south of Kiel) 7 June, 1921
Dear Gustav and wife: Wrote different times to America during the war, but never got an answer. In August after the war (or “last year”) I got a letter from Richard (probably Dehmel), wanted to answer write away, but never got to it. We suffered through a lot of sickness this winter. I was operated on in October, after Christmas my Ernst got sick. He lay three weeks long with blood poisoning in his foot. Later appeared …??? Our doctor is a famous professor, and diagnosed Arterial Sclerosis and enlargement of the heart. Ernst has to live accordingly. Have great worries about him. I am here to rejuvenate myself. I’m also not doing very well, but the war impacted us all. Food supplies were not to be had even for a lot of money. There wasn’t any butter and milk. How are you doing? Write us more about it. My two children are doing well. The oldest is 17 years old, the youngest is 15, and still attends school. Now, all of you take many greetings from Ernst and the children. Your, Anni Starke. Dear Bertha, write once about all the siblings (relatives) from Ernst. What was wrong with Gustav?
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